Speyer/Ludwigshafen (lk). Als im ersten Lockdown ab März 2020 keine Gottesdienste gefeiert werden konnten, setzten viele Köpfe in Kirche und Gemeinden auf andere Kanäle. Sie wollten weiterhin Menschen erreichen, ihnen Mut machen, Hoffnung geben und Freude schenken. Entstanden sind Andachten, Anstöße zum Nachdenken und Gebete. Manche Angebote sind inzwischen zur festen Einrichtung geworden. Fünf davon stellen wir vor. Heute: Hörandachten in Ludwigshafen.
Zwischen 900 und 1000 Abrufe pro Monat verzeichnen die Hörandachten im Protestantischen Kirchenbezirk Ludwigshafen. Seit knapp zwei Jahren steht beinahe jeden Tag ein neuer Gedanke zum Abruf bereit – am Telefon und online.
Im ersten Lockdown bildete sich spontan ein Team, das am Palmsonntag – dem letzten Sonntag vor Ostern – loslegte und kurze Andachten auf den Anrufbeantworter sprach. Seit Sommer 2021 besteht ein Online-Archiv, das neben der tagesaktuellen rund 100 weitere Andachten bereithält.
Das Team besteht aus Pfarrerinnen und Pfarrern, Gemeindepädagoginnen, Ehrenamtlichen und Gästen. Die Anstöße haben mal hoffnungsvollen, mal tröstenden Charakter und sind rund drei Minuten lang. Meist steht eine Person oder Begebenheit aus der Bibel in den Mittelpunkt.
"Ich bekomme sehr viele Rückmeldungen", berichtet Pfarrerin Birgit Kiefer aus Ludwigshafen-Mundenheim. Sie weiß von einigen, die jeden Morgen mit der Telefonandacht in den Tag starten. "Die Zuhörenden empfinden die Gedanken als wohltuend, sie freuen sich jeden Tag darauf." Die Hörandachten aus Ludwigshafen sollen zumindest bis Ende der Pandemie beibehalten werden.