Das Stadtmuseum Kaiserslautern zeigt die Geschichte der Pfälzer Kirchenunion. Die Schau erinnert an den Geist der Toleranz und der Überwindung von Grenzen zwischen Menschen und Gemeinschaften.

 

 

Kaiserslautern (lk). Zum Jubiläum 200 Jahre Pfälzer Kirchenunion präsentiert das Stadtmuseum Kaiserslautern eine Erweiterung der Ausstellung „Neuer Himmel – Neue Erde. Die Reformation in der Pfalz“. „Die Kirchenunion im Jahr 1818 steht in unmittelbarer Folge zum 300-jährigen Reformationsjubiläum und ist damit eine kirchen- und regionalgeschichtliche Besonderheit“, erklärte Museumsdirektor Bernd Klesmann bei der Eröffnung der Schau. Neben Informationstafeln werden in den Ausstellungsräumen des Wadgasserhofes neben Exponaten aus städtischen Beständen auch Ausstellungsstücke aus dem Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz sowie aus dem Besitz des Kirchenhistorikers Bernhard H. Bonkhoff gezeigt. 

Zu den Ausstellungsstücken gehören Abendmahlskannen sowohl der lutherischen als auch der reformierten Gemeinde von Kaiserslautern aus den Jahrzehnten vor der Union sowie ein Abendmahlsteller aus Grünstadt, wie er nach der Vereinigung der Konfessionen verwendet wurde. „Mit diesen Exponaten wird am schönsten die Überwindung des bisher Trennenden, dem Abendmahl, deutlich“, sagte Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt. Aus der Sammlung Bonkhoff dokumentieren Medaillen anschaulich die Reformations- und Unionsgeschichte.

Die Bürgermeisterin erinnerte daran, dass die Kirchenunion nicht nur ein Fest der Kirchen, sondern der gesamten Bürgerschaft gewesen sei. „Wir hoffen, dass wir auch heute noch in diesem Sinn das Jubiläum dieser Union gemeinsam feiern können – auch als Sinnbild einer Stadtgesellschaft, in der das Gemeinsame und der Blick in die Zukunft stärker sind als das Trennende und die dogmatischen Gegnerschaften der Vergangenheit“, so Wimmer-Leonhardt. Sie rief dazu auf, den Funken der damaligen Freude und Aufbruchsstimmung wieder überspringen zu lassen, „jedenfalls den Geist der Toleranz und der Überwindung von Grenzen zwischen Menschen und Gemeinschaften zu würdigen“.

Kirchenrat Wolfgang Schumacher, Unionsbeauftragter der Landeskirche, dankte der Stadt Kaiserslautern für ihr Engagement in den Jubiläumsjahren der Reformation und Union. „Wir wollen historische Spuren der Union – gerade auch hier in Kaiserslautern – nachzeichnen und nach den aktuellen Bezügen fragen“, sagte Schumacher. Toleranz, Gewissensfreiheit und ökumenische Offenheit seien die Konsequenzen der Kirchenunion. Kaiserslautern als „heimliche Hauptstadt“ der Pfalz und der Pfälzischen Landeskirche, werde zudem im Mai 2018 zum Tagungsort der Landessynode und am Wochenende vom 7.-9. September zum Schauplatz des zentralen Unionsfestes werden.

Hinweis: Das Stadtmuseum Kaiserslautern ist geöffnet Mittwoch bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag von 11 bis 18 Uhr.

Ausstellungseröffnung mit Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt, Dekanin Dorothee Wüst und Museumsdirektor Bernd Klesmann (v.li.). Foto: lk

Ausstellungseröffnung mit Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt, Dekanin Dorothee Wüst und Museumsdirektor Bernd Klesmann (v.li.). Foto: lk

Unter den Exponaten sind auch Abendmahlskannen. Foto: lk

Unter den Exponaten sind auch Abendmahlskannen. Foto: lk