Im Januar startet ein neuer Ausbildungskurs für Ehrenamtliche, die Menschen in Krisen am Telefon und im Chat beraten. Infoabende finden in Kaiserslautern und digital statt.

Kaiserslautern/Speyer (lk/is). Rund 80 Ehrenamtliche kümmern sich bei der ökumenischen Telefonseelsorge täglich am Telefon und im Chat um Menschen in Krisen. Ab Januar werden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Ehrenamt qualifiziert. Wer sich dafür interessiert, kann sich an zwei Abenden über die Ausbildung und die Einsatzmöglichkeiten informieren: Am Dienstag, 16. November findet im Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern (Engelsgasse 1, 67657 Kaiserslautern) von 19 bis 21 Uhr ein analoger Infoabend statt. Wer teilnehmen will, muss geimpft, genesen oder getestet sein (3G-Regel). Ein weiterer Infoabend findet digital statt am Donnerstag, 25. November von 19 bis 21 Uhr. Die Anmeldung zu beiden Veranstaltungen ist per E-Mail an info@telefonseelsorge-pfalz.de oder telefonisch unter 0631 67700 erforderlich.

Die ökumenische Telefonseelsorge Pfalz bietet rund um die Uhr ein Gesprächs- und Chatangebot für Menschen in Krisen und Notsituationen. Im neuen Qualifizierungskurs werden die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater auf die Gesprächssituationen vorbereitet. Die Ausbildung beginnt am 21. Januar 2022, umfasst 200 Unterrichtsstunden und dauert anderthalb Jahre. Diese finden etwa alle drei Wochen jeweils freitags von 17 bis 20 Uhr und samstags 9.30 bis 17.30 Uhr in Kaiserslautern statt. Die Teilnahme an der Qualifizierung ist unentgeltlich.

Peter Annweiler, evangelischer Pfarrer und Teil des ökumenischen Leitungsteams der Telefonseelsorge, unterstreicht die Bedeutung der Ausbildung für die ehrenamtliche Tätigkeit: „Die Menschen, die sich bei der Telefonseelsorge melden, sprechen heikle Themen an wie Einsamkeit, Beziehungen oder häusliche Gewalt bis hin zu Suizidalität. Das fordert unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und macht deutlich, wie wichtig eine gute Ausbildung ist“, so Annweiler.

Astrid Martin, die die Telefonseelsorge von Seiten des Bistums Speyer leitet, zeigt anhand der Zahlen, wie viel Gesprächs- und Beratungsbedarf die Menschen haben: „Rund 10.000 Seelsorge- und Beratungsgespräche am Telefon und im Chat wurden 2020 von der Telefonseelsorge Pfalz geführt. Rund 80 geschulte Ehrenamtliche sind unter der Rufnummer 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 ‚ganz Ohr‘. Im Chat beraten 15 Personen“, sagt Martin. In Zeiten des Lockdowns steige der Bedarf.

Die statistische Mehrheit der Ratsuchenden am Telefon ist weiblich, lebt allein und ist zwischen 50 und 69 Jahre alt. Im Chat ist die statistische Mehrheit ebenfalls weiblich, hingegen deutlich jünger: Ihr Alter liegt zwischen 20 und 39 Jahren, die meisten befinden sich in Schule, Ausbildung oder sind erwerbstätig und haben häufig psychische Erkrankungen.

Hintergrund: Die Telefonseelsorge ist ein ökumenisches Angebot der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums Speyer. Seit Oktober 1979 nehmen in Kaiserslautern professionell geschulte Ehrenamtliche – aktuell rund 80 – den Hörer ab und sind „ganz Ohr“. Im Chat beraten 15 Personen. 2019 nahmen die Ehrenamtlichen 10.000 Gespräche und 1.200 Chats entgegen. Die Telefonseelsorge Pfalz ist unter den Telefonnummern 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 sowie per Internet-Chat im Internet www.telefonseelsorge-pfalz.de rund um die Uhr erreichbar.

Anmeldung zu den Infoabenden und zur Ausbildung: E-Mail an info@telefonseelsorge-pfalz.de oder telefonisch unter 0631 67700.

 

Ansprechpartner in Krisenzeiten: Die Telefonseelsorge Pfalz sucht Ehrenamtliche zur Mitarbeit

Ansprechpartner in Krisenzeiten: Die Telefonseelsorge Pfalz sucht Ehrenamtliche zur Mitarbeit. Foto: lk/Canva.