Bei der Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz im November wird über die Nachfolge von Oberkirchenrätin Dorothee Wüst entschieden. Drei Kandidaten bewerben sich.

Bad Dürkheim (lk). Die Kirchenregierung der Evangelischen Kirche der Pfalz hat der Landessynode drei geeignete Kandidaten für das Amt eines geistlichen Oberkirchenrates vorgeschlagen: Dieter Hofmann (Sachsenheim), Paul Metzger (Ludwigshafen Pfingstweide) und Claus Müller (Germersheim).

Die Wahl steht auf der Tagesordnung der Synode, die am 21. November 2020 in Kaiserslautern stattfindet. Die Bewerber wollen die Nachfolge von Oberkirchenrätin Dorothee Wüst antreten, die von der Synode im September zur neuen Kirchenpräsidentin gewählt wurde. Ihr Amtsantritt ist der 1. März 2021.

Zu den Personen:

Der 55-jährige Dieter Hofmann ist seit 2009 geschäftsführender Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde Sachsenheim. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Der Theologe mit zusätzlichen Studienabschlüssen in Geschichte und Kulturmanagement engagiert sich besonders in den Bereichen Jugendarbeit und Musik und war in der wissenschaftlichen Lehre tätig. Er meint, für die Kirche sei es wichtig, „sprach- und anschlussfähig zu aktuellen Diskussionen zu bleiben und mutig unsere Themen einzubringen“ . Entsprechend sollten Theologiestudium und Pfarrberuf „grundlegend neu“ gedacht werden, wobei Hofmann auch Digitalisierung und social media im Blick hat. „Lernend und mit offenem Ohr“ könne die Evangelische Kirche der Pfalz „Gesprächspartnerin für die existentiellen Fragen der Gegenwart und Zukunft sein“.

Der 47-jährige promovierte Theologe Paul Metzger ist seit 2017 Pfarrer in Ludwigshafen Pfingstweide. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Zudem engagiert er sich im Bildungswesen durch Lehrtätigkeiten für Haupt- und Ehrenamtliche, für die er die Laien-Universität Theologie Pfalz gründete. Als geistlicher Oberkirchenrat gilt es in seinen Augen, „Bildung weit zu denken“. Lehren, Lernen und Glauben gehören für ihn zusammen. Daher will er den Bereich der „Bildung“ mit anderen kirchlichen Bereichen verzahnen und den Dialog mit verschiedenen Gesprächspartnern aus dem Bildungswesen suchen. Insbesondere sei es nötig, Laien durch gezielte Ausbildungsmöglichkeiten „sprachfähig zu machen und als Multiplikatoren zu gewinnen“.

Claus Müller ist Dekan des Kirchenbezirks Germersheim. Der 50-jährige promovierte Pfarrer ist verheiratet und hat drei Kinder. Er war zuvor von 2003 bis 2009 Pfarrer an der Gedächtniskirche der Protestation in Speyer. Er unterrichtete am Gymnasium wie auch an Hochschulen und konnte Erfahrungen als Prüfer im Zweiten Theologischen Examen sammeln. Er möchte klare Rahmenbedingungen schaffen und „mitarbeiten an einem Zukunftskonzept für die Evangelische Kirche der Pfalz insgesamt, das über die strukturelle Diskussion hinaus sich den inhaltlichen Fragen stellt, wie man im 21. Jahrhundert glauben kann und wie wir als Minderheit künftig Kirche sein wollen.“ So sollen sich Kreativität und das Engagement vieler entfalten können, wobei „Vernetzung“ in allen Bereichen wichtig sei. Statt einzelner Leuchttürme wünscht sich Müller „ein buntes Lichternetz, in dem die einzelnen Profile und Stärken erhalten bleiben und sich gegenseitig bereichern.“

Oberkirchenrätinnen und Oberkirchenräte werden in der Pfälzischen Landeskirche auf die Dauer von sieben Jahren gewählt, Wiederwahl ist möglich. Sie leiten die einzelnen Dezernate des Landeskirchenrates, der obersten Behörde der Landeskirche. Den Vorsitz im Kollegium führt die Kirchenpräsidentin beziehungsweise der Kirchenpräsident. Dazu gehört auch die Geschäftsverteilung.

Dieter Hofmann. Foto: privat.

Paul Metzger. Foto: privat.

Claus Müller. Foto: privat.