Speyer/Ludwigshafen (dwp). Am 1. Advent um 10.30 Uhr eröffnet Kirchenpräsident Christian Schad in der Ludwigshafener Apostelkirche pfalzweit die 58. Spendenaktion von Brot für die Welt. In diesem Jahr rückt die evangelische Spendenaktion die Überwindung von Hunger und Mangelernährung in Städten in den Mittelpunkt und sammelt unter dem Motto „Satt ist nicht genug – Zukunft braucht gesunde Ernährung“ für Projekte zur gesunden Ernährung.
Weltweit seien mehr als zwei Milliarden Menschen mangelernährt, weil ihre Nahrung zu wenig Vitamine und Mineralstoffe enthalte. Dieser „stille Hunger“ gefährde besonders Kinder und habe oft lebenslange Folgen. „Gottes Vielfalt muss allen Menschen zur Verfügung stehen. Gesunde, vielfältige Ernährung ist für uns eine Frage der Gerechtigkeit“, sagt Kirchenpräsident Schad. „Mangelernährung behindert Entwicklung genauso wie Hunger. Die armen Menschen in den Städten mit ihren Billiglohnjobs, überlangen Arbeitszeiten und schlechten sozialen Bedingungen greifen notgedrungen auf Fertigprodukte und verarbeitete Lebensmittel zurück. So aber ernähren sie sich und ihre Kinder nicht gesund. Sie sind müde, schlapp und krankheitsanfällig. Die Kinder haben oft keine guten Schulleistungen.“
Gerade der ungebrochene Trend zur Urbanisierung müsse den Blick auf die Bedeutung kleinbäuerlicher Landwirtschaft lenken. „Der Schlüssel im Kampf gegen Hunger und Mangelernährung liegt in der ländlichen Entwicklung auf Basis ökologischer Landwirtschaft“, betont der Kirchenpräsident. Die ausgewählten Pfälzer Projekte in Brasilien, Togo, Malawi und Südafrika unterstützen deshalb einerseits Bauernfamilien und andererseits Familien in Städten. Immer gehe es dabei darum, ein Bewusstsein für gesunde Ernährung aus regionaler Produktion zu schaffen.
Die Menschen in der Pfalz und der Saarpfalz haben im vergangenen Jahr 1.030.258 Euro für Brot für die Welt gespendet. In dieser Summe sind Kollekten und Spenden, die in Kirchengemeinden gesammelt wurden, sowie direkte Überweisungen an das evangelische Hilfswerk zusammengefasst. Das Spendenaufkommen bewegt damit sich trotz eines leichten Rückgangs auf dem Niveau des Vorjahres 2014 (1.037.445). Die meisten Spenden gingen mit 2,37 Euro pro Kirchenmitglied im Kirchenbezirk Bad Dürkheim ein, gefolgt vom Kirchenbezirk Frankenthal mit 1,58 Euro pro Kirchenmitglied und dem Kirchenbezirk Donnersberg mit 1,53 Euro pro Kirchenmitglied.
Gegründet 1959, fördert das Werk heute in mehr als 90 Ländern Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit. Die Kollekte an Heiligabend ist in evangelischen Kirchengemeinden traditionell für Brot für die Welt bestimmt.