Nach dem Anschlag in Stockholm am Freitag, 7. April, warnt Kirchenpräsident Christian Schad vor Hass und Vergeltung.

Speyer (lk). Nach dem Anschlag in Stockholm am 7. April 2017 ruft Kirchenpräsident Christian Schad zum Gebet um Frieden auf: 

Wir gedenken der Opfer der schrecklichen Verbrechen von Paris, Brüssel, Nizza, Würzburg, München, Ansbach, Berlin, London, St. Petersburg – und jetzt Stockholm. Vier Menschen wurden getötet. Fünfzehn wurden schwer verletzt. Das Muster des Täters erinnert erneut an die Anschläge von Nizza, Berlin und London. Wer die Tat zu verantworten hat, ist noch nicht geklärt.

Doch Gewalt gebiert Gewalt. Giftgas und Raketen in Syrien. Gekaperte Lastwagen in europäischen Einkaufsstraßen. Hier wie dort sterben Unschuldige, Zivilisten, Wehrlose, Kinder. Hass und Vergeltung bringen keinen Frieden. Frieden finden wir nur in Gott.

Mitten in der Passionszeit – wenige Tage vor der Karwoche – erinnern wir uns daran, dass Gott selbst sich in Jesus menschlicher Gewalt ausgesetzt hat. Seine Macht liegt in der Ohnmacht. Er hat den Tod überwunden.

Er will in unserer Schwachheit mächtig sein. Zu ihm wenden wir uns in unserer Verzweiflung.

Gebet:

Gott, du Liebhaber des Lebens.

Du willst nicht den Tod.

Aber der Terror ist allgegenwärtig.

Wir verstummen vor der Gewalt.

Auf Gewalt folgt neue Gewalt.

Es ist furchtbar.

Menschen sterben mitten im Leben.

Der Tod reißt sie aus dem Leben,

aus ihrem Beruf, ihrer Familie.

Erbarmungslos ermordet,

kaltblütig getötet.

Ohne Vorwarnung – ohne Zeit zu fliehen.

Andere müssen es miterleben.

Sie hätte es auch treffen können,

aber sie leben noch.

Wie sollen sie das begreifen,

wie überstehen?

Andere sind verletzt

und ringen um ihr Leben.

Ärzte und Schwestern

kämpfen bis zur Erschöpfung.

Jesus Christus,

du warst menschlicher Gewalt ausgesetzt,

du hast gelitten,

du bist gestorben,

du wurdest begraben.

Du bist wieder gekommen.

Du lebst.

Hilf den Friedlosen.

Hilf den Toten.

Hilf den Verletzten.

Hilf den Helfern.

Hilf uns.

Amen.