Diakonie Katastrophenhilfe 

Spenden für den Libanon

Suppenküche für die Menschen in Beirut: Über eine Partnerorganisation kommen die Spenden an die Diakonie Katastrophenhilfe im Libanon an. Foto: Christoph Pueschner/Diakonie Katastrophenhilfe.

Speyer (DWP/lk). Es sind Bilder, die die Welt so schnell nicht vergessen wird: Anfang August richtete die verheerende Explosion eines Warenlagers im Hafen von Beirut eine großflächige Zerstörung an. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden mindestens 158 Menschen getötet und etwa 6.000 verletzt. Tagelang suchten Einsatzkräfte aus aller Welt nach Verschütteten, doch immer noch gibt es Vermisste. Die Detonation riss einen Krater mit einem Durchmesser von rund 200 Metern in den Hafen, der sich mit Meerwasser füllte.

Auch die umliegenden Wohngebiete wurden schwer beschädigt. Nach ersten Schätzungen haben beinahe 300.000 Menschen ihr Zuhause verloren. Drei Krankenhäuser wurden zerstört, weitere Krankenhäuser weisen schwere Schäden auf. Geräte zur Behandlung und Versorgung der vielen Patienten in kritischem Zustand fehlen. Durch die Corona-Pandemie waren die Gesundheitseinrichtungen der Stadt schon vor der Explosion ausgelastet.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat umgehend nach der Katastrophe ihre langjährige lokale Partnerorganisation International Orthodox Christian Charities (IOCC) kontaktiert. „Das Ausmaß der Katastrophe in Beirut ist schockierend“, sagt Michael Frischmuth, Leiter des Asien-Bereichs der Diakonie Katastrophenhilfe. „Wir sind im ständigen Austausch mit unserem Partner vor Ort und stehen für jede Unterstützung bereit, die er in dieser schweren Zeit benötigt.“

Unmittelbar nach der Explosion entsandte IOCC Krankenschwestern und psychosoziale Helfer an den Unglücksort und begann mit der Erstversorgung von Verletzten. Zelte wurden errichtet, in denen seitdem die gesundheitliche Versorgung stattfindet. Als weitere Soforthilfe wurde eine Gemeinschaftsküche aufgebaut, die täglich 1.000 Familien mit warmen Mahlzeiten versorgt.

„Aktuell ermittelt IOCC vor Ort, was wo genau benötigt wird“, erläutert Projektbearbeiterin Isabelle Freimann. „Der Bedarf ist immens und die Hilfe soll dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Sie werden neben warmen Mahlzeiten auch eine psychosoziale Unterstützung zur Verarbeitung des traumatischen Erlebnisses anbieten und Hygiene-Pakete verteilen. „Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die schwächsten Bevölkerungsgruppen gelegt, insbesondere auf Ältere und Menschen mit besonderen Bedürfnissen“, so Freimann.

Das Unglück trifft den Staat im Nahen Osten zu einer Zeit, in der große Teile der Einwohner zunehmend Not leiden: eine schwere Wirtschaftskrise und der Wertverfall des libanesischen Pfunds haben die Hälfte der Bevölkerung in Armut gestürzt. „Die libanesische Währung wurde innerhalb der letzten acht Monate um mehr als 80 Prozent entwertet“, weiß Freimann. „Das ist kaum vorstellbar. Die bereits schwierige Ernährungssituation wird sich nun weiter verschärfen. Alleine wird es der Libanon nicht schaffen.“

Spenden können Sie unter dem Stichwort „Nothilfe Libanon“ an die Evangelische Bank, IBAN: DE68520604100000502502, BIC: GENODEF1EK1.

Hintergrund: Zwischen 2012 und 2019 hat die Diakonie Katastrophenhilfe mit drei lokalen Partnerorganisationen Projekte im Gesamtvolumen von 9,2 Millionen Euro im Libanon umgesetzt. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Unterstützung syrischer Flüchtlinge. Neben warmen Mahlzeiten und hygienischer Versorgung wurde auch Winterhilfe und psychosoziale Unterstützung geleistet.