Diakonissen Speyer 

Mit ausgestreckten Armen Dienst am Nächsten tun

Isabelle Wien, Christian Schad, Corinna Kloß, Florian Gärtner und Günter Geisthard (vlnr). Foto: Diakonissen

Isabelle Wien, Corinna Kloß, Christian Schad, Günter Geisthard und Florian Gärtner (vlnr). Foto: Diakonissen

Speyer (Diakonissen/lk). Die pfälzische Landeskirche gewinne mit Diakonisse Corinna Kloß einen „kostbaren Schatz“, davon ist Kirchenpräsident Christian Schad überzeugt. Am Samstagabend führte er die Bevollmächtigte des Vorstandes der Diakonissen Speyer im Rahmen eines Open-Air-Gottesdienstes im Park des Mutterhauses als Pfarrerin der Evangelischen Kirche der Pfalz ein. Es war auch in weiterer Hinsicht ein besonderer Gottesdienst für die Diakonische Gemeinschaft: Erstmals durfte in Zeiten der Corona-Pandemie wieder – mit Abstand – gemeinsam gebetet und gesungen werden.

Oberin Schwester Isabelle Wien wertete das optimale Wetter als „besonderes Zeichen, dass der Himmel uns gewogen ist“ und begann ihre Begrüßung mit den Worten des Schweizer Theologen und Liederdichters Lothar Zenetti: „Was keiner wagt, dass sollst du wagen.“ Gemeinsam mit Pfarrer Günter Geisthardt, dem Theologischen Vorstand, und Kirchenpräsident Schad würdigte sie Schwester Corinna als Frau, die mit ausgestreckten Armen Dienst am Nächsten tue. Sie zeige mitten im Lebensalltag geistliches Profil. „Unaufdringlich, behutsam, aber elementar, selbstbewusst, aber demütig, lasse sie aufhorchen“, betonte Kirchenpräsident Schad und verwies in diesem Zusammenhang auf das Herz der Mutterhausdiakonie: das Miteinander von Liturgie und Diakonie, „ganz in Gott verankert und darum ganz bei den Menschen!“

Kloß ist seit Ende 2014 Referentin der Oberin und seit Januar 2019 Bevollmächtigte des Vorstandes. Ab Oktober 2020 verantwortet sie in der Abteilung „Theologie, Diakonie und Unternehmenskultur“ der künftigen Vorstandsvorsitzenden, Oberin Schwester Isabelle, als Leitende Pfarrerin der Diakonissen Speyer den Fachbereich „Theologie“. Somit wird sie – nach dem Ausscheiden von Pfarrer Geisthardt als Theologischer Vorstand – Ansprechpartnerin für das theologische Personal in den Einrichtungen der Diakonissen Speyer sein. Darüber hinaus ist Kloß gemeinsam mit Isabelle Wien zuständig für die theologisch-diakonische Profilbildung.

Beide haben gemeinsam mit dem Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) der Landeskirche das Grundlagenseminar der Diakonissen Speyer entwickelt. Pfarrer Florian Gärtner vom MÖD wirkte beim Einführungsgottesdienst von Corinna Kloß mit. Das Seminar dient der Ausbildung der Diakonissen und Diakone neuer Form. Die Diakonissen Speyer waren 2017 bei der Umgestaltung der schwesternschaftlichen Diakonie Vorreiter im Süden Deutschlands. Im letzten Jahr wurden 17 Absolventinnen und Absolventen der Diakonissen Speyer in der Gedächtniskirche eingesegnet. Mittlerweile hat ein zweiter Kurs mit zwölf Personen begonnen.

Christian Schad unterstützte den Zusammenschluss von Diakonissen bisheriger und neuer Form zu einer Schwesternschaft. Schwester Isabelle und Schwester Corinna sei es wichtig, „die Tradition zu pflegen – auch und gerade durch Innovation! Nicht die Asche aufzuheben, sondern die Flamme weiterzutragen. Nicht zu verharren und die Mutterhausdiakonie leise enden zu lassen, sondern ihr eine neue Chance zu geben!“, lobte Kirchenpräsident Schad Mut und Weitsicht im Speyerer Mutterhaus.

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