Pfarrer Detlev Besier übernimmt am 1. September die Leitung der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt 

Dienstbeginn ist am "Antikriegstag"

Detlev Besier. Foto: view

Speyer (lk). Detlev Besier ist durch und durch Pazifist: Gewalt mit Gewalt zu beantworten, führe zu keiner Lösung, ist der Pfarrer überzeugt. Für sein „pazifistisches Grundmodell“ will Besier, der am 1. September die Leitung der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz übernimmt, in Schulen, Gruppen und Einrichtungen, vor Jugendlichen und Erwachsenen werben.

„Ich habe einen klaren Standpunkt. Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung gehören zusammen“, unterstreicht Besier. Das eine sei nicht ohne das andere möglich. Dass sich die neue Landessynode in ihrer konstituierenden Sitzung so eindeutig für die kirchliche Pfarrstelle für Frieden und Umwelt ausgesprochen hat, sei für ihn „ein Geschenk“. Es verdeutliche, „wie wichtig unserer Landeskirche dieses Thema ist.“

Die Bedeutung des Zusammenhangs von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung unterstreicht auch der bei der Landeskirche für die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt zuständige Dezernent, Michael Gärtner. Der Oberkirchenrat führt Besier im Rahmen eines Gottesdienstes am Sonntag, 27. September, um 15 Uhr in der Heiliggeistkirche in Speyer in das Amt als Pfarrer für Frieden und Umwelt in der Evangelischen Kirche der Pfalz ein.

Schwerpunktbereiche der in Speyer angesiedelten landeskirchlichen Arbeitsstelle sind die Themen Friedensethik und Friedensbildung, Bundesfreiwilligendienst sowie Umwelt- und Klimaschutz. Besier freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Umweltbeauftragten Bärbel Schäfer, Klimaschutzmanagerin Sibylle Wiesemann und Reiner Landua, der für den Bundesfreiwilligendienst zuständig ist. „Sie leisten hervorragende Arbeit.“ In Sachen Friedensbildung habe sein Vorgänger, Pfarrer Friedhelm Schneider, vieles auf den Weg gebracht. „Das nehme ich gerne dankbar auf“, sagt Besier.

Detlev Besier ist in Hilden bei Düsseldorf geboren und hat in Bethel und Erlangen Theologie studiert. Er war Gemeindepfarrer in Reichenbach-Steegen und Landstuhl und ab 2010 Stadtjugendpfarrer in Kaiserslautern. Das Fundament seines friedenspolitischen Engagements, das ihn sein ganzes bisheriges Berufsleben begleitet hat, sei der christliche Glaube. Der 56-Jährige, der sich u.a. in der „Friedensinitiative Westpfalz“ engagiert, sagt, dass die Kirche friedens- und umweltpolitisch eindeutig Position beziehen und die Gesellschaft – quer durch alle Altersgruppen – für dieses Thema sensibilisieren müsse. „Wir sollten immer wieder anbieten, darüber nachzudenken. Das ist unser Auftrag.“ Aufgrund seiner Erfahrungen in lokalen und überregionalen Friedens- und Menschenrechtsgruppen schweben ihm in seinem neuen Amt Expertenrunden, Friedenscamps und Workshops zu den „untrennbaren“ Themenbereichen Gewaltüberwindung und Bewahrung der Schöpfung vor. „Das hört sich idealistisch an. Aber in dieser Frage geht es nur mit Idealismus. Das ist der Schlüssel.“

Da Besiers erster Arbeitstag als Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt mit dem bundesweiten „Antikriegstag“ am 1. September zusammenfällt, will er ihn mit einem gemeinsamen Frühstück mit dem Mitbegründer der „Friedensinitiative Westpfalz“, Christoph Fuhrbach, beginnen. Die beiden sind tatsächlich Frühaufsteher: Das Treffen ist für 5.45 Uhr terminiert.