Militärpfarramt 

„Verbindungsoffizier“ zwischen Himmel und Erde

Pfarrer Alexander Beck bei seiner Antrittspredigt beim Feldgottesdienst. Foto: Militärseelsorge/Töpelmann.

Ins Amt eingeführt: Alexander Beck (l.), Militärbischof Sigurd Rink (2.v.l.), Kommandeur Oberst Markus Meyer (r.). Foto: Militärseelsorge/Töpelmann.

Soldaten des Fallschirmjägerregiments 26 beim Feldgottesdienst am Ehrenmal der Niederauerbach-Kaserne. Foto: Militärseelsorge/Töpelmann.

Zweibrücken (lk). Das Militärpfarramt in Zweibrücken ist neu besetzt: Alexander Beck, zuvor Gemeindepfarrer im saarpfälzischen Hassel, ist vom Evangelischen Militärbischof Sigurd Rink ins Amt eingeführt worden. Rink ging in seiner Einführungsansprache auf die ermutigende biblische Botschaft des Evangeliums angesichts politischer Unsicherheiten wie an der Straße von Hormus am Golf von Oman ein: „Die Welt wird anders, wo zu hören ist, dass der eine Entscheidende da ist“. Damit machte der Bischof darauf aufmerksam, dass die Kirche mit ihrer Seelsorge in der Bundeswehr auf junge Erwachsene treffe, die in zivilen Kirchengemeinden viel zu selten vorkommen und einen besonders herausfordernden, harten Beruf hätten. Petra Reitz, Leitende Dekanin beim für die Pfalz zuständigen Evangelischen Militärdekanat Köln, begrüßte Pfarrer Beck ebenfalls.

In seiner Predigt definierte der in Landau geborene Beck seine Rolle als Militärpfarrer bei der Bundeswehr: „Ich bin kein Soldat und habe keinen Rang, bin aber Teil der Bundeswehr. Ich will der Verbindungsoffizier zwischen Himmel und Erde sein“, sicherte Beck den Soldaten des Fallschirmjägerregiments 26 beim Feldgottesdienst am Ehrenmal der Niederauerbach-Kaserne zu. Er könne nicht schießen, habe aber gelernt, wie man Patronen aus einer Waffe nehme. Beck bekräftigte vor den Soldaten, auch ihre Familien in allen Lebenslagen zu begleiten, etwa bei Taufen, Trauungen, Krankheit und Sterbensfällen. „Ich glaube, dass Gott uns auffängt“, sagte er zu den sprungerprobten Soldaten. Als Besonderheit „könne er evangelisch und katholisch“, sagte Beck, der vor Jahren als Pastoralreferent von der römisch-katholischen Kirche zur evangelischen Kirche konvertierte.

Bei einem anschließenden Empfang in der Offizierheimgesellschaft ging Oberkirchenrätin Marianne Wagner auf die Wichtigkeit der Seelsorge für Soldaten ein. „Wir alle sind dankbar, dass das Evangelische Militärpfarramt Zweibrücken wieder besetzt werden konnte und dass mit Alexander Beck ein Pfälzer Pfarrer hier seine Zelte aufgeschlagen hat. Die Begleitung von Menschen in Grenzsituationen gehört zu den Kernaufgaben von Pfarrern und muss im Zentrum des Zeugnisses der Kirche für Christus stehen“, so Wagner. Wagner unterstrich die Militärseelsorge als wichtige Vermittler- und Brückenfunktion: „Als Kirchenleitung in der Pfalz haben wir keine Berührungsprobleme mit der Bundeswehr. Wir wollen ein offenes Ohr haben für die Erfahrungen der Kollegen in der Bundeswehr.“

Hintergrund: Das Evangelische Militärpfarramt in Zweibrücken kümmert sich um die Seelsorge an den Bundeswehr-Standorten in Zweibrücken, Bad Bergzabern, Ramstein, Kaiserslautern, Bann und Pirmasens. Neben Gottesdiensten und Rüstzeiten bietet der Militärpfarrer lebenskundlichen Unterricht sowie Seminare an und übernimmt Taufen, Trauungen und Bestattungen der Soldaten und ihrer Familien. Zudem arbeitet das Amt mit Familienbetreuungszentren, Sozialdienst und Truppenpsychologen zusammen. Die 108 Dienststellen im In- und Ausland werden vom Evangelischen Kirchenamt für die Bundeswehr (EKA) in Berlin koordiniert.