Kirchengeschichte 

Eine Zeitreise durch die Jahrhunderte

Das Reformationsfenster der Speyerer Gedächtniskirche bildet Luthers Thesenanschlag ab. Foto: Zentralarchiv der Ev. Kirche der Pfalz/Renate J. Deckers-Matzko

Speyer (lk). Der wechselvollen Geschichte der katholischen, lutherischen und reformierten Gemeinden in Speyer widmet sich eine Ausstellung in der Volksbank Speyer, die am 26. Oktober eröffnet wird. Unter dem Titel „Zwischen Dom und Gedächtniskirche. Die Reformation in Speyer und ihre Folgen“ präsentieren Speyerer Archive und Bibliotheken in Momentaufnahmen markante Stationen der drei Konfessionen von der Reformationszeit bis in die Gegenwart.

Die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers am 31. Oktober 1517 ist der Ausgangspunkt der Reformation. 1540 hält sie auch in der Reichsstadt Speyer Einzug. Der Augustinerprior Michael Diller wird zum ersten evangelischen Prediger berufen. Allmählich bildet sich eine lutherische Gemeinde. Ende des 16. Jahrhunderts besteht neben der katholischen und lutherischen auch eine reformierte Gemeinde in Speyer.

Einige Dokumente – wie ein Ablassbrief von 1490 – gehen sogar in die Jahre vor dem Thesenanschlag zurück. Unter der Federführung des Zentralarchivs der Evangelischen Landeskirche stellen sich Bistumsarchiv, Stadtarchiv, Landesarchiv, die Bibliothek und Medienzentrale der Landeskirche, die Bibliothek St. German und die Landesbibliothek der Herausforderung, auf kleinem Raum eine lange Geschichte darzustellen.

45 Objekte nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Jahrhunderte, darunter Speyerer Stadtansichten, Schriften und Abbildungen Martin Luthers, Bibeln und Gesangbücher. Bronzebüsten der Reformatoren des Speyerer Künstlers Wolf Spitzer vergegenwärtigen das Aussehen wichtiger Protagonisten. Aus der Kirchenspaltung und dem jahrhundertelangen Gegen- und Nebeneinander entwickelt sich spätestens seit den 1970er Jahren in Bistum und Landeskirche ein ökumenisches Miteinander. Pressefotos dokumentieren die wichtigsten Stationen. Neben den erläuternden Texten bei den Objekten liefert eine Zeittafel in einem Pultbuch Informationen für alle, die etwas mehr wissen möchten. Flugblätter zum Mitnehmen sind ebenfalls im Angebot. Man kann sich Wortschöpfungen Luthers als Lesezeichen mit nach Hause nehmen oder auch Abbildungen einiger Objekte wie etwa Luthers Thesenanschlag, einen Ablassbrief oder Bernhard von Clairvaux.

Die Ausstellung wird am 26. Oktober um 19 Uhr eröffnet und ist zu den Geschäftszeiten bis zum 7. Dezember in der Volksbank Speyer, Bahnhofstraße 19, zu sehen.