Neuer Jahrgang gestartet 

Theologie für jedermann an der Laien-Uni

Freude an wissenschaftlicher Theologie: Unter der Leitung von Pfarrer Paul Metzger startete der zweite Jahrgang der Laien-Uni.

Die Studierenden der Laien-Uni Theologie. Fotos: privat

Ludwigshafen (lk). In Ludwigshafen-Pfingstweide hat der zweite Jahrgang der Laien-Uni Theologie begonnen. 20 Männer und Frauen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Berufe werden sich in den kommenden beiden Jahren einmal im Monat treffen, um sich zusammen mit Pfarrer Paul Metzger und drei weiteren Dozenten mit wissenschaftlicher Theologie auseinanderzusetzen.  

Im Vordergrund des Angebots stehe der Spaß an der Theologie, sagt der Begründer Paul Metzger. „Viele interessieren sich für Theologie, sind aber aus verschiedensten Gründen nie dazu gekommen, ein Theologiestudium an der Universität zu absolvieren.“ Inhaltlich orientiere sich die Laien-Uni aber durchaus am universitären Theologiestudium. Natürlich müsse man elementarisieren und didaktisch reduzieren. Im Lehrplan des Kurses macht sich vor allem bemerkbar, dass die drei Fremdsprachen Griechisch, Latein und Hebräisch wegfallen. Das sei allerdings nicht schlimm, versichert Metzger, denn so würde man die Haupteintrittsbarriere für ein Theologiestudium von vorneherein abbauen. 

Die Laien-Universität ist ein Angebot für Menschen ohne theologische Vorkenntnisse, die Freude am akademischen Austausch und am wissenschaftlichen Denken haben, die ihre religiöse Kompetenz vertiefen und sich wissenschaftlich sowie methodisch mit ihrer eigenen religiösen Vorstellungswelt auseinandersetzen wollen. Dabei ist es egal, welcher Konfession die Teilnehmer angehören. „Es ist schließlich kein Glaubenskurs, sondern ein wissenschaftlich-theologischer Kurs mit dem Ziel, den Teilnehmern die Entwicklung einer eigenen Haltung in ihrer Glaubensbiographie zu ermöglichen“, so Metzger. 

Das Konzept der Laien-Uni ist nicht neu. In der Evangelischen Kirche im Rheinland existiert ein ähnliches Angebot bereits seit 20 Jahren. Paul Metzger hat neben seiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der Universität Koblenz-Landau auch dort bereits Erfahrung als Dozent gesammelt. Der Unterricht an der Laien-Uni sei natürlich etwas anderes, sagt der Theologe. Jedoch liege der Unterschied nur in den Methoden und nicht in der Qualität der vermittelten Inhalte. „Inhaltlich steht die Laien-Uni einem Lehramtsstudium für Grund- oder Werkrealschule in nichts nach“, so Metzger. Während des eineinhalbjährigen Kurses werden die wesentlichen Einsichten und Methoden der Bibelwissenschaft (Altes und Neues Testament), die Entwicklung der christlichen Kirche sowie dogmatische Überlegungen thematisiert. 

Das Angebot kam bisher äußerst gut an. Laut Metzger war der erste Kurs 2018 dreifach überbucht. Vor allem die Elementarisierung wird von den Teilnehmern gut angenommen. „Große Themen werden prägnant und spannend dargestellt“, sagt Rommi Keller-Hilgert aus Finkenbach-Gersweiler. Die Absolventen bekommen am Ende des Kurses ein Zertifikat, qualifizieren sich aber weder noch legen sie Prüfungen ab. Teilnehmerin Katrin Schmitt aus Kaiserslautern empfindet das als positiv: „Die Laien-Uni ist für mich eine sehr gute Möglichkeit, mich mit dem Thema Theologie intensiv auseinanderzusetzen – ohne Druck, ohne Prüfungen. Ich tue es nur für mich.“

Das rheinländische Vorbild der Laien-Uni bietet auch einen Folgekurs zur Vertiefung an. In der Pfalz gibt es das bislang noch nicht. Doch Metzger blickt sehr optimistisch in die Zukunft: „Wenn man schon ein kirchliches Angebot hat, das überbucht ist, sollte man weiter daran arbeiten.“ 

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