Mobilität 

Eigenes Verhalten auf den Prüfstand stellen

Noch bis Ende September anders mobil sein. Layout: lk/Trendsetter Weltretter.

Plakat der Aktion "Trendsetter Weltretter". Layout: Overdevelopped.

Arbeitsweg mal anders: Mit dem Fahrrad statt dem Auto. Foto: lk.

Speyer (lk). „Fühl dich wohl“, „Sei sportlich“ oder „Sei Aussteiger“: Die ökumenische Aktion „Trendsetter Weltretter“ der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums wirbt vom 1. bis 29. September für einen nachhaltigeren Lebensstil. Fast 800 Interessenten haben die täglichen Impulse abonniert, die sie per E-Mail oder über WhatsApp auf das Smartphone erhalten.

Einer der Abonnenten ist Gregor Rehm, Referent für Friedensdienst/Bundesfreiwilligendienst bei der Evangelischen Arbeitsstelle Frieden und Umwelt. Schon 2018 beteiligte sich Rehm an der Aktion „Trendsetter Weltretter“, die einen nachhaltigen Lebensstil im Bereich „Konsum“ thematisierte. In diesem Jahr ist das Thema „Mobilität“ der Schwerpunkt. Für den Referenten ist es schwieriger, den Lebensstil in diesem Bereich zu ändern. „Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Auto zu fahren eröffnete mir als Jugendlicher neue Welten und fühlte sich nach Freiheit an“, sagt Rehm. Seither schätzt er die Unabhängigkeit.

Er fährt mit dem Auto täglich rund 35 Kilometer von seinem Wohnort nahe der Weinstraße nach Speyer und zurück. In der ersten Woche der Aktion „Trendsetter Weltretter“ erreichte ihn der Impuls „Verschieben Sie Ihre Grenzen!“, in dem es um die Ausweitung des eigenen Bewegungsradius ging. „Intellektuell hatte ich das Thema schon verstanden, mit dem Impuls wurde es persönlich“. Rehm stieg einen Tag lang auf das Fahrrad um und fuhr morgens 90 Minuten zur Arbeit. Seine Kollegen beglückwünschten ihn bei der Ankunft mit dem Eindruck, dass er erholt aussähe.

„Trotz der Anstrengung war der Tageseinstieg in der Natur für mich positiver als wenn ich im Auto sitze und schon die Nachrichten aus aller Welt höre“, freut sich Rehm. „Die Erfahrung setzt Gedanken in Gang: Ich überlege, wie ich mit meiner Familie dauerhaft autofreier leben kann. Wir wollen auch einen autofreien Urlaub ausprobieren. Die Bahn ist dabei oft nur auf den ersten Blick teurer als das Auto. Wenn man nicht nur den Kraftstoff, sondern auch Verschleiß, Wartung, Versicherung und Steuern einrechnet, dann gleichen sich die Preise ziemlich an“. Für Rehm ist das Thema eine große gesellschaftspolitische Herausforderung. Man könne sich auch gut an dem Nachhaltigkeitstrend vorbeimogeln à la „Das Flugzeug fliegt, auch wenn wir den Flug verweigern“.

Mit den Bundesfreiwilligen, die er betreut, ist er darüber oft im Gespräch. Er stellt fest, dass das Interesse daran, etwas an der eigenen Mobilität zu ändern, unterschiedlich groß ist. „Aber eine vierwöchige Aktion wie ‚Trendsetter Weltretter‘ ist eine gute Gelegenheit, um das eigene Verhalten auf den Prüfstand zu stellen. Veränderungen in unserem Mobilitätsverhalten sind jedenfalls dringend notwendig“, so Rehm.

Weiteres Programm: Die Aktion „Trendsetter Weltretter“ läuft noch bis zum 29. September und wird von Veranstaltungen in Frankenthal (13.9. sowie 17.-26.9.), Kaiserslautern (15. und 17.9.), Speyer (24.9.), Siebeldingen (27.9.) begleitet. Als Abschluss findet ein ökumenischer Schöpfungsgottesdienst in der Kaiserslauterer Kirche St. Martin statt (29.9.).