Jahrgangsjubiläum 

Vor bis zu 50 Jahren als pfälzische Pfarrer berufen

Stolz auf das runde Jahrgangsjubiläum: die Jubilare mit Kirchenpräsident Schad. Foto: lk/Landry.

Kirchenpräsident Schad (l.) würdigt die Verdienste von Böcher. Foto: lk/Himmighöfer.

Festredner Otto Böcher. Foto: lk/Himmighöfer.

Wagner, Schad, Böcher (sitzend), Jakubowski, Himmighöfer (v.l.n.r.). Foto: lk.

Speyer (lk). In diesem Jahr feiern 102 Pfarrer der Landeskirche ein rundes Dienstjubiläum. Zehn, 20, 30, 40 oder 50 Jahre liegt es zurück, dass sie die Erste Theologische Prüfung abgelegt haben. Für den Landeskirchenrat ein geeigneter Anlass, den Pfarrer-Jahrgängen 1969 bis 2009 bei einem Festakt in Speyer zu danken.

Rund 70 Jubilare nahmen am Montagabend an der Feier im Diakonissen-Mutterhaus in Speyer teil. Pfarrer Thomas Jakubowski hielt als Vorsitzender der Pfarrvertretung die Andacht. Musikalisch begleitete der Pianist Pfarrer Daniel Seel die Veranstaltung.

Oberkirchenrätin Marianne Wagner begrüßte die anwesenden Jubilare. Sie dankte den Pfarrern für ihren Dienst in Gemeinde, Schule und Sonderseelsorge, in den regionalen und gesamtkirchlichen Diensten sowie der Diakonie. „Sie stehen ein für das Zeugnis unserer Kirche für Jesus Christus in der Gesellschaft. Die Ausgestaltung des Auftrags Jesu ‚Gehet hin in alle Welt‘ sieht zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich aus. Der Auftrag, Christus zu verkündigen, aber bleibt.“

Kirchenpräsident Christian Schad stellte den Gastredner Otto Böcher vor. Viele der Jubilare kannten den emeritierten Professor für Neues Testament an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz aus ihrer eigenen Prüfung beim Ersten Theologischen Examen: Von 1968 bis 2000 prüfte Böcher angehende Pfarrer der pfälzischen Landeskirche im Fach Neues Testament.

Kirchenpräsident Christian Schad würdigte den Festredner und die Bibliografie des Wissenschaftlers, die über 500 Titel aus den Bereichen Neues Testament, Bibelwissenschaft, Kunst-, Kirchen- und Kulturgeschichte sowie Judaistik aufweise. Böcher habe zudem theologische und kunstgeschichtliche Arbeiten über das Neustadter Casimirianum, die Wand- und Deckengemälde der Neustadter Stiftskirche sowie über die Speyerer Gedächtniskirche der Protestation verfasst. Zum Festakt referierte Böcher, der 1935 geboren wurde, über das Thema „Johannesoffenbarung und kirchliche Gegenwart“.

Der Neutestamentler legte die Johannesoffenbarung als Trostbuch aus, das zugleich die Hoffnung auf Gottes ewiges Reich in konkreten Bildern ausmale. Am deutlichsten zeige sich die Wirkungsgeschichte dieses biblischen Buches im Kirchenbau durch die Jahrhunderte hindurch. Oft seien Gotteshäuser nach dem Vorbild der Johannesoffenbarung als „Himmelsstadt“ konzipiert worden. Sie erinnerten daran, dass die Menschen in Gottesdiensten „auch mit den Geschwistern verbunden sind, die vor uns ihren Glauben bezeugten und nun vom himmlischen Jerusalem aus mitfeiern“, so Böcher.