Kirchenbezirk Donnersberg 

Zukunftsweisende Projekte und großes Engagement

Ansprache des Kirchenpräsidenten beim Abend der Begegnung in Kirchheimbolanden.

Aufmerksame Zuhörer...

...und anregende Gespräche, hier mit Altdekan Burmeister.

Prodekan Pfarrer Stefan Haag (katholisch), Landrat Rainer Gut, Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller, Beigeordneter Wilfried Pick, Kirchenpräsident Christian Schad, Dekan Stefan Dominike, Oberkirchenrat Manfred Sutter (v.li.). Fotos: lk

Kirchheimbolanden (lk). Die Bedeutung der Diakonie für die Menschen in den Gemeinden des Kirchenbezirks Donnersberg hat Kirchenpräsident Christian Schad bei einem Abend der Begegnung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Kirchheimbolanden betont. Alle großen diakonischen Einrichtungen, von den Diakonissen Speyer über Zoar Rockenhausen, der Evangelischen Heimstiftung bis zur Protestantischen Altenhilfe Westpfalz, seien im Bereich zwischen Alsenz und dem Zellertal vertreten. „Zusammengenommen ergibt dies ein hohes Maß an diakonischer Professionalität, von der auch die Kirchengemeinden profitieren“, erklärte Schad. Neben der Hilfe für Menschen, die Beratung, Begleitung und Unterstützung bräuchten, sei die Diakonie auch ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. 

Gemeinden, die neben Verkündigung und Seelsorge auch ihren diakonischen Auftrag wiederentdeckten, würden von den Bürgern als wichtiger Teil ihres Lebens wahrgenommen, sagte der Kirchenpräsident. „Die Lebensbegleitung als Grundzug unserer Volkskirche hat sowohl eine liturgische und seelsorgliche, aber eben auch eine diakonische Komponente“, erläuterte Schad. Besonders stolz sei er auf die Evangelische Jugend im Kirchenbezirk, die mit zukunftsweisenden Projekten zur Regionalentwicklung und der Demokratiebildung vor Ort beitrage. Dazu zählten die Dorfraum-Pioniere und das „demokratische Wohnzimmer“, zwei mit dem Brückenpreis beziehungsweise dem Preis im Rahmen des rheinland-pfälzischen Jugend-Engagement-Wettbewerbs ausgezeichnete Initiativen.

Der Kirchenpräsident verwies vor rund 100 Gästen aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Kultur auf die Umbruchsituation, in der sich – nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung – auch die Kirche befinde. So müssten nicht nur in der Nordpfalz die Akteure auf allen Ebenen näher zusammenrücken, da personelle, finanzielle und gesellschaftliche Herausforderungen neue Antworten bräuchten. Nur aus dem Miteinander, dem Willen, gemeinsam etwas zu schaffen, entstehe Neues und Zukunftsweisendes. Veränderungsprozesse seien oft auch mit Ängsten verbunden, räumte Schad ein. Niemand gebe gerne Liebgewordenes auf. Um zu tragfähigen Kompromissen zu kommen, „müssen wir deshalb bereit sein, Abstriche von Maximalforderungen zu machen. Entscheidend ist, dass wir die anstehenden Veränderungen gut kommunizieren und die Betroffenen auf dem teils langen und mitunter schwierigen Weg mitnehmen“, erklärte der Kirchenpräsident. Eines der wichtigsten kirchlichen Instrumente sei dabei die Visitation.

Dekan Stefan Dominke unterstrich die Bedeutung der Visitation, die immer wichtige Impulse aus der Außenperspektive vermittle. Übereinstimmung zwischen den Vertretern der Landeskirche und des Kirchenbezirkes bestehe in der Auffassung, „dass Kirche vor allem Beziehungsgeschehen ist und den unmittelbaren Kontakt zu den Menschen braucht“. Daher müsse die lokale Präsenz erhalten bleiben, „so gut es die finanzielle und personelle Ausstattung möglich macht“. Landrat Rainer Guth rief dazu auf, die Chancen von Kooperationen zwischen Kirche und Landkreis zu nutzen, damit die ländlichen Lebensräume attraktiv gestaltet werden könnten. „Wir brauchen die Zusammenarbeit, um Angebote in den Bereichen wie Kinder und Jugend, Gesundheit undPflege sowie Kultur aufrecht zu erhalten“, sagte Guth. Vertreter von Stadt und Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden und Prodekan Stefan Haag von der katholischen Kirche hoben das gute Miteinander Kirchengemeinden und Ortsgemeinden hervor.

Der Protestantische Kirchenbezirk Donnersberg erstreckt sich von Ebernburg im Norden bis Kerzenheim im Südosten. Er ging 2012 aus den ehemaligen Dekanaten Obermoschel und Kirchheimbolanden hervor. Der Kirchenbezirk hat rund 24.000 Gemeindemitglieder. Zu ihm gehören 36 Kirchengemeinden und insgesamt 16 Gemeindepfarrstellen. Weitere übergemeindliche Einrichtungen im Kirchenbezirk sind zum Beispiel zwei Jugendzentralen, ein Gemeindepädagogischer Dienst und ein Haus der Diakonie.