Joachim Scheib 

Abschied nach 33 Jahren Heimstiftung

Joachim Scheib: Foto: evh/Landry

Speyer (evh). Zum Jahreswechsel endet für Joachim Scheib seine Zeit als Geschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung Pfalz. Dann wechselt der 66-jährige in den Ruhestand. Seit dem 1. Februar 2012 hatte Scheib das Amt des Geschäftsführers bei dem diakonischen Träger inne, der in der Pfalz und Rheinhessen 14 Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe, der Suchtkrankenhilfe sowie zur Rehabilitation, Arbeit und Integration von Menschen mit Behinderung unterhält und rund 1100 Mitarbeitende beschäftigt. Für die Evangelische Heimstiftung Pfalz war Scheib fast sein gesamtes Berufsleben lang tätig.

Scheib begann seine Tätigkeit bei der Heimstiftung 1985 als Assistent des Verwaltungsleiters im Jugendhof Haßloch. Zuvor war er drei Jahre als Auszubildender und Student der Berufsakademie Mannheim bei den Diakonissen Speyer-Mannheim beschäftigt. Schon bald wechselte der Betriebswirt in die Geschäftsstelle der Heimstiftung, wo er zunächst für Pflegesatzverhandlungen, interne Revisionen und Controlling zuständig war. Im Jahr 2001 stieg er zum Bereichsleiter für Finanzen und Controlling auf. Gleichzeitig wurde ihm die Position des stellvertretenden Geschäftsführers übertragen. Schließlich ernannte die Kirchenregierung Scheib 2012 als Nachfolger von Gerhard W. Ritter zum Geschäftsführer der Heimstiftung.

„Von Anfang an hat mich die offene Diskussions- und Gesprächskultur bei der Heimstiftung positiv überrascht, bei der immer der zu betreuende Mensch im Vordergrund stand“, so Scheib im Rückblick. Die Nähe zu den hilfesuchenden Menschen sei für ihn nach wie vor eine Besonderheit und Stärke der Heimstiftung. „Nicht umsonst sind wir mit unseren fast 70 Standorten in der Pfalz fast flächendeckend vertreten.“

Als weitere Besonderheit der Heimstiftung habe er schon immer die überwiegend kleinen oder mittelgroßen Einrichtungen empfunden. „Diese Organisationsstruktur hat flache Hierarchien zur Folge und damit die Chance, schnell auf geänderte Bedarfe reagieren zu können. Bis heute versuchen wir, unsere Einrichtungen in den Vordergrund zu stellen und nur die Arbeiten zentral zu steuern, die sinnvoller Weise zentral bearbeitet werden sollten oder müssen. Wir überprüfen regelmäßig, ob wir durch Delegation von Aufgaben und Verantwortung die Selbstständigkeit der Einrichtungen stärken können“, umschreibt der scheidende Geschäftsführer die Unternehmensphilosophie.

Selbst ein Fazit von seiner Amtszeit als Geschäftsführer zu ziehen falle ihm schwer, gesteht Scheib: „Mein Blick kann da naturgemäß nicht objektiv sein.“ Seine Amtszeit sei seines Erachtens in erster Linie geprägt gewesen von Konstanz und stetiger Weiterentwicklung. „Die Stiftung ist in dieser Zeit stetig gewachsen und hat sich wirtschaftlich weiter gefestigt. Zwar wurden in meiner Amtszeit keine neuen Einrichtungen gegründet, die bestehenden Einrichtungen haben aber ihr Angebot erweitert und abgerundet.“ Sowohl das Bilanzvolumen als auch der Umsatz und die Zahl der Mitarbeitenden seien in den letzten sechseinhalb Jahren stetig gewachsen.

Die Zukunft der Heimstiftung sieht Scheib durchaus optimistisch. „Die Heimstiftung steht wirtschaftlich auf einer soliden Basis, eine unabdingbare Voraussetzung, um sich weiter zu entwickeln und ihre Position auf dem gemeinnützigen Markt ausbauen zu können.“ Das größte Potential der Heimstiftung seien jedoch ihre engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Wenn es uns gelingt, weiterhin genügend und qualifizierte Menschen für unsere Arbeit zu begeistern, sehe ich sehr beruhigt in die Zukunft für die Evangelische Heimstiftung Pfalz.“

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