Themenjahr eröffnet 

Klares Zeugnis ablegen

Kirchenpräsident Christian Schad (li.) überreicht dem Schweizer Bernhard Christ den Karl-Barth-Preis.

Lukas Kundert, Kirchenratspräsident von Basel-Stadt, Preisträger Bernhard Christ und Kirchenpräsident Christian Schad (v.li.). Fotos: lk

Basel/Speyer (lk/uek). Der Schweizer Rechtsanwalt und Notar Bernhard Christ ist in Basel mit dem Karl-Barth-Preis der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) ausgezeichnet worden. Damit werde das ehrenamtliche Engagement des Preisträgers für die Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt und seine Verdienste für die Karl-Barth-Stiftung gewürdigt, erklärte der Vorsitzende der UEK, Kirchenpräsident Christian Schad, bei der Verleihung in der Aula der Universität Basel. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird seit 1986 alle zwei Jahre verliehen.

In seiner Würdigung hob Kirchenpräsident Schad hervor, dass es dem Juristen Bernhard Christ vornehmlich darum gehe, dass auch die Ordnung der Kirche das Zeugnis von Jesus Christus widerspiegle. So fühle sich der Preisträger der wesentlich von Karl Barth formulierten Barmer Theologischen Erklärung von 1934 verpflichtet, nach der die Kirche „mit ihrer Botschaft wie mit ihrer Ordnung“ bezeugen solle, dass sie allein von Jesus Christus her und auf ihn hin lebt. Darüber hinaus hob Schad hervor, dass Christ als langjähriger Präsident des Stiftungsrates der Karl-Barth-Stiftung wesentlich dazu beigetragen habe, das Karl-Barth-Archiv zu bewahren und neu auszugestalten. So werde das Erbe Barths auch institutionell gesichert

Mit der Verleihung des Preises begann zugleich das Karl-Barth-Jahr, in dem die evangelischen Kirchen Deutschlands und der Schweiz sowie die Theologische Wissenschaft an den am 10. Dezember 1968 verstorbenen Schweizer evangelischen Theologen und „Kirchenvater des 20. Jahrhunderts“ erinnern. Als Vermächtnis Barths hob Kirchenpräsident Schad hervor, dass es in dessen Theologie nicht zuerst um die „menschliche Kulturleistung Religion“ gehe, sondern um Gott. „Um Gott als dem großen Du, das den Menschen bedingungslos bejaht. Gehalten von diesem Ja ist der Mensch frei“, sagte Schad, der zusammen mit dem Moderator des Reformierten Bundes in Deutschland, Pfarrer Martin Engels, das Barth-Jahr eröffnete.

Der 1886 in Basel geborene Karl Barth zählt zu den bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Sein Hauptwerk ist die zwölfbändige „Kirchliche Dogmatik“, die zwischen 1932 und 1967 erschien und mehr als 9.000 Seiten umfasst. 1919 hatte Barth mit seiner Auslegung des Römerbriefes aus dem Neuen Testament sein erstes theologisches Werk veröffentlicht. Mit dem Buch begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Karl Barth gehörte darüber hinaus zu den führenden Vertretern der „Bekennenden Kirche“. Als Professor lehrte er in Göttingen, Münster, Bonn und Basel.

Hintergrund: Der Karl-Barth-Preis wird seit 1986 alle zwei Jahre von der UEK für ein herausragendes theologisch-wissenschaftliches Werk oder für ein herausragendes Wirken in Kirche und Gesellschaft im Sinne der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. die Theologen Eberhard Jüngel, Wolf Krötke, Hans Küng, Karl Lehmann, Wolfgang Huber und Michael Welker. Die UEK ist ein konfessioneller Zusammenschluss innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Hinweis: Eine Tagung der Evangelischen Akademie der Pfalz beschäftigt sich am 25. und 26. Januar 2019 mit den geistigen Wirkungen Karl Barths in der Pfalz. Unter dem Titel „Karl Barth und die Pfalz“ sollen dessen Grundanliegen sowie der gesellschaftspolitische Einfluss von Kirche und Theologie heute erörtert werden. Anmeldungen zu der Tagung im Protestantischen Bildungszentrum Butenschoen-Haus in Landau werden bis zum 12. Januar per E-Mail an: info@eapfalz.de erbeten.