Neues Liederbuch 

Das Schwere leicht gesagt und gesungen

Gibt den Ton an: Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald übt mit der Gemeinde die neuen Lieder. Fotos: view

Gemeinsam singt sich’s besser: Chor und Gemeinde mit dem Kuseler Bezirkskantor Tobias Markutzik.

 

Otterbach (lk). Als Anleitung zur Sprachfähigkeit im Glauben hat Oberkirchenrat Manfred Sutter das neue evangelische Liederbuch „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder“ bezeichnet. Die darin enthaltenen Texte und Melodien seien ein Beispiel dafür, wie das Schwere leicht gesagt und Menschen aus unterschiedlichen Generationen und Milieus in zeitgemäßer Sprache und mit neuen Rhythmen angesprochen werden können, erklärte Sutter beim Einführungsgottesdienst in der Protestantischen Christuskirche Otterbach. 

Den Liedern gelinge es „elementare theologische Aussagen sprachlich zu elementarisieren“, sagte der für die Kirchenmusik zuständige Oberkirchenrat. „Wir tun uns oft schwer mit einer Antwort auf die Frage, was der Glaube bedeutet“, bemerkte Sutter. Vor lauter protestantischer Differenziertheit kämen dann häufig „verschwurbelte Theologensätze oder Formeln heraus“. Mit der neuen Liedersammlung gelinge es, die „Gute Nachricht“ neu zum Ausdruck zu bringen, damit die Menschen spürten, „das hat mit mir und meinem Leben zu tun“. 

Bereits Martin Luther habe die Frohe Botschaft in zeitgemäßer Form weitergetragen, erläuterte Oberkirchenrat Sutter. Luthers Glaubenslieder seien „gereimte Dogmatik, anschaulich singbar formatiert“ gewesen. Die Worte und Melodien wären zu „Schlagern“ geworden, die im Alltag, bei der Arbeit, auf Straßen undPlätzen gesungen wurden. 500 Jahre nach dem Beginn der Reformation sei es ganz im Sinne Luthers, „wenn wir heute mit neuen Liedern unseren Glauben den Menschen näher bringen“. 

Die 224 Lieder des neuen Liedbuchs stammen aus landeskirchlichen Ergänzungsheften zum „klassischen“ Gesangbuch, Kirchentagsliederbüchern, Lobpreis- und Jugendliederbüchern sowie Liedwettbewerben. Um das Liederbuch auch für elsässische und lothringische Gemeinden singbar zu machen, wurde ein Großteil des Liedbestands mit französischen Texten ergänzt. Dazu kommen englischsprachige und lateinamerikanische Lieder. 

Den Einführungsgottesdienst haben unter anderem der Gospelchor „Unity“ aus Kusel, das Pfälzische Blechbläserensemble und der Otterbacher Chor „Himmel und Erde“, eine Band um Bezirkskantor Maurice Croissant sowie Landeskirchendirektor Jochen Steuerwald musikalisch mitgestaltet.