Brot für die Welt 

Pfalzweite Eröffnung in Pirmasens

Das Aktionsmotiv zur 60. Aktion von Brot für die Welt "Hunger nach Gerechtigkeit" zeigt Adriana, 9 Jahre, aus Paraguay beim Frühstück. ©Kathrin Harms/Brot für die Welt

Speyer/Pirmasens (dwp). Am 1. Advent, dem 2. Dezember, startet Brot für die Welt seine 60. Spendenaktion. Der pfalzweite Eröffnungsgottesdienst beginnt um 10 Uhr in der Pirmasenser Lutherkirche. Die Predigt hält der Diakoniedezernent der pfälzischen Landeskirche, Oberkirchenrat Manfred Sutter. Die 60. Aktion steht unter dem Motto „Hunger nach Gerechtigkeit“.

„Am Anfang war es der Hunger nach Brot, der die Hilfsaktion geprägt hat, heute kommt der Hunger nach Gerechtigkeit dazu. Wir haben Beachtliches erreicht, dennoch bleibt viel zu tun: Jeder neunte Mensch hungert, Millionen leben in Armut, zahllose Männer, Frauen und Kinder werden verfolgt, gedemütigt oder ausgegrenzt. Kriege, Konflikte und der Klimawandel verschärfen die Not. Als Christinnen und Christen glauben wir: Die reichen Gaben der Schöpfung, fair verteilt und weltweit gleichermaßen zugänglich, ermöglichen ein würdiges und erfülltes Leben für alle. Es ist genug für alle da. Was fehlt, ist eine gerechte Verteilung der Ressourcen, eine gerechte Wirtschafts-, Handels- und Klimapolitik“, betont Oberkirchenrat Sutter.

Kirchenpräsident Christian Schad dankt den Kirchengemeinden „für ihren unermüdlichen Einsatz für Arme und Hungernde in der Welt“. Sie seien das Rückgrat von Brot für die Welt. „Mit ihren Kollekten, ihren Spendenaktionen und ihrem oft jahrzehntelangen Einsatz zur Überwindung von Hunger und Armut ermöglichen sie weltweit Hilfe zur Selbsthilfe und damit ein Leben in Würde für alle Menschen in der Einen Welt“.

Unter dem Motto „Brot für die Welt“ hatten am 12. Dezember 1959 in der Berliner Deutschlandhalle evangelische Landes- und Freikirchen zu Spenden für die weltweit Hungernden aufgerufen. Innerhalb weniger Wochen waren 19 Millionen Mark zusammengekommen, davon fast fünf Millionen Ostmark. Dieser große Zuspruch war der Auftakt zu jährlichen Spendenaktionen von allen evangelischen Kirchen in Ost und West für Brot für die Welt.

Das Grundprinzip der Arbeit von Brot für die Welt ist bis heute aktuell: Akute Not lindern, die Ursachen dieser Not beseitigen und partnerschaftliche Hilfe zur Selbsthilfe leisten: Menschen stark machen. Immer wieder war Brot für die Welt auch Impulsgeber für einen nachhaltigen und gerechten Lebensstil. Dazu zählen die Weltläden und der Faire Handel oder das Rugmark-Siegel für Teppiche ohne ausbeuterische Kinderarbeit, das Brot für die Welt mit dem Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi und anderen Organisationen ins Leben rief.

Seit Gründung hat das evangelische Hilfswerk rund 2,4 Milliarden Euro an Spenden und Kollekten erhalten. Daneben erhält das evangelische Werk Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) und aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Aktuell arbeitet Brot für die Welt mit mehr als 1.300 Partnerorganisationen weltweit zusammen und fördert mehr als 1.500 Projekte in 97 Ländern. In der Pfalz und der Saarpfalz wurden im vergangenen Jahr 1.048.908 Millionen Euro für Brot für die Welt gespendet (2016: 1.029.609 Euro). In dieser Summe sind Kollekten und Spenden, die in Kirchengemeinden gesammelt wurden, sowie direkte Überweisungen an das evangelische Hilfswerk zusammengefasst.