Landessynode 

Wagner Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten

Glückwünsche: Kirchenpräsident Christian Schad und seine neue Stellvertreterin Marianne Wagner. Foto: Landry

Speyer (lk). Oberkirchenrätin Marianne Wagner ist von der in Speyer tagenden Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz zur Stellvertreterin von Kirchenpräsident Christian Schad gewählt worden. Die 56-Jährige erhielt im ersten Wahlgang 51 der 66 abgegebenen Stimmen. Neun Synodale votierten mit Nein, sechs enthielten sich. Die Wahl war nötig geworden, weil der bisherige Amtsinhaber, Oberkirchenrat Michael Gärtner, mit Ablauf des März 2019 in den Ruhestand tritt. Wagner war die einzige Kandidatin.

Sie fühle sich gut gerüstet für die Aufgabe, als Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten die Landeskirche im Dialog mit Kirche und Gesellschaft, aber auch nach innen zu repräsentieren, bedankte sich Marianne Wagner für das in sie gesetzte Vertrauen. „Meine Arbeit und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten machen mir Freude. Das Hören auf Gottes Wort trägt mich“, sagte Wagner, die sich selbst als „fromm und politisch“ beschreibt. In ihrer Bewerbungsrede plädierte die Oberkirchenrätin dafür, dass sich Kirche „noch mehr einmischt und glaubwürdiger agiert“. „Wir müssen unsere Stimme aus dem Evangelium heraus erheben, beispielsweise gegen die unglaubliche Ökonomisierung unserer Gesellschaft“, sagte Wagner. 

Als Stellvertreterin von Kirchenpräsident Christian Schad vertritt Wagner diesen künftig in Abwesenheits- und Krankheitsfällen. Zu den Aufgaben des pfälzischen Kirchenpräsidenten gehören u.a. die Repräsentation der Landeskirche in der Öffentlichkeit und gegenüber der Evangelischen Kirche in Deutschland, deren Gliedkirchen sowie der Ökumene und der Vorsitz in Kirchenregierung und Landeskirchenrat, der obersten Behörde der Landeskirche.

Als Dezernentin ist Oberkirchenrätin Marianne Wagner unter anderem für das theologische Personal und für Strukturplanungen der Kirchenbezirke und Kirchengemeinden sowie Gemeindeberatung und -entwicklung zuständig. Die 56-Jährige ist zudem Gebietsdezernentin für die Kirchenbezirke An Alsenz und Lauter, Bad Dürkheim-Grünstadt, Donnersberg, Frankenthal und Ludwigshafen.

Wagner wurde 2016 zur ersten geistlichen Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche der Pfalz gewählt. Sie hat Romanische Philologie und Evangelische Theologie in Mainz und Valencia studiert. Nach der Zweiten Theologischen Prüfung arbeitete sie von 1997 bis 2002 im Kirchenbezirk Neustadt. 2002 übernahm sie das Pfarramt für Weltmission im Missionarisch-Ökumenischen Dienst der Landeskirche.

Oberkirchenräte werden in der pfälzischen Landeskirche auf die Dauer von sieben Jahren gewählt, Wiederwahlen sind möglich. Sie leiten die einzelnen Dezernate des Landeskirchenrates, der obersten Behörde der Landeskirche. Der Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 25 geistliche und 45 weltliche Mitglieder. Acht der 70 Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Die Landessynode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Hinweis: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz tagt bis 24. November im Mutterhaus der Diakonissen Speyer-Mannheim in Speyer, Hilgardstraße 26. Am Samstag sehen u.a. ein Gesetz zur Einführung einer neuen Bestattungsagende, das Projekt „Protestanten ohne Protest“ und eine Übersicht über das Bildungshandeln in der Landeskirche auf dem Programm. Die Tagung ist öffentlich.