Globale Gerechtigkeit 

Frieden und Umwelt sind "Verantwortungsthemen"

Gregor Rehm ist Referent für den Bundesfreiwilligendienst bei der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt. Fotos: lk

Speyer (lk). Friedensethik, Klimawandel und globale Gerechtigkeit sind nach Ansicht des neuen Referenten für den Bundesfreiwilligendienst bei der Evangelischen Arbeitsstelle Frieden und Umwelt, Gregor Rehm, die derzeit größten Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft steht. Dieser „Verantwortungsthemen“ muss sich nach seiner Überzeugung die Kirche noch mehr als bisher annehmen.

Die Stichwörter auf der Metaplanwand in Rehms Büro in der Großen Himmelsgasse 3 in Speyer heißen „Verantwortung“, „Gesellschaft“, „Lebensstil“, „Wandel“. Als Nachfolger von Reiner Landua seit August im Amt, ist Rehm unter anderem für die Vermittlung von Einsatzstellen und die pädagogische Begleitung von Bundesfreiwilligen zuständig und arbeitet dazu mit einer Vielzahl angeschlossener Einrichtungen, Gremien und Organisationen auf Landes-, Bundes- und Kirchenebene, aber auch mit Schulen und Bildungseinrichtungen zusammen.

Ziel sei „die Vermittlung von sozialer, ökologischer, kultureller und interkultureller Kompetenz“. Vor dem Hintergrund einer Gesellschaft im Wandel will Rehm in Seminaren und Weiterbildungen die Wahrnehmung der Teilnehmer für Fragen wie Fluchtbewegung, Radikalisierung und Ökologie schärfen. Themen, die zwar medial „verbrannt“ seien, aber gleichwohl immer mehr an Aktualität gewännen.

„In dieser Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs ist es wichtig, dass kirchliche Dienste und Arbeitsstellen deutlich sichtbar ihren christlichen und damit auch gesellschaftlichen Auftrag erkennbar machen“, erklärt der Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt, Pfarrer Detlev Besier. „Deswegen macht es Sinn, als Nachfolge der Begleitung von Zivildienstleistenden heute Bundesfreiwillige zu unterstützen, damit sie ihren Platz in unserer Gesellschaft finden.“

Seine pädagogische Arbeit sei dann erfolgreich, wenn die Teilnehmenden die Bezüge dieser Themen zum eigenen Leben entdecken und somit ihr Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl wächst, sagt Rehm. Der 34-jährige gebürtige Sachse, der mit seiner Familie in Weyher in der Pfalz lebt, ist gelernter Erzieher und Gemeindediakon, hat Theologie, Soziologie und Sozialarbeit studiert und in verschiedenen Einrichtungen der Jugend- und Familienhilfe gearbeitet, u.a. bei der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Von 2016 bis 2018 hat er als selbstständiger systemischer Supervisor und Coach Führungskräfte in Sozial-, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen geschult.

Derzeit betreut die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz rund 50 Bundesfreiwillige. An Einsatzstellen gebe es keinen Mangel, sagt Rehm: von der Behinderten- und Altenhilfe bis zur Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus, vom Agrarforschungsinstitut bis zum Waldkindergarten. Derzeit ist Rehm auf Vorstellungstour in Einsatzstellen und Landeskirche und wirbt auch auf Ebene der Kirchenbezirke und Kirchengemeinden für die „Bufdis“. Von seinem Vorgänger Reiner Landua habe er ein sehr gut aufgestelltes Arbeitsfeld und beste Rahmenbedingungen übernommen.

Der Bundesfreiwilligendienst hat 2011 den Zivildienst abgelöst. 2015 wurde bei der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt begonnen, einen ökologischen Bundesfreiwilligendienst neben dem sozialen Freiwilligendienst zu etablieren. Bewerben können sich Männer und Frauen jeden Alters für eine Vielzahl unterschiedlicher Einsatzbereiche, viele davon im kirchlichen Bereich.

Hinweis: Gregor Rehm ist bei der Evangelischen Arbeitsstelle Frieden und Umwelt unter Telefon: 06232 / 67 15-11 und E-Mail: rehm@frieden-umwelt-pfalz.de erreichbar.