Türen weit füreinander geöffnet 

Dialog über Kirche und Kirchengemeinschaft

Kirchenpräsident Christian Schad bei seinem Vortrag im Konfessionskundlichen Institut Bensheim. Foto: lk

von links: Kirchenpräsident Christian Schad, Direktorin Dr. Mareile Lasogga, Prof. Dr. Michael Roth. Foto: lk

Bensheim (lk). In Basel hat die Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) beschlossen, offizielle Gespräche mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen über die Themen "Kirche und Kirchengemeinschaft" aufzunehmen. Über die aktuellen Entwicklungen dieser lehramtlichen Gespräche berichtete Kirchenpräsident Christian Schad beim Sommerempfang des Konfessionskundlichen Instituts des Evangelischen Bundes in Bensheim.

In den Jahren 2012 bis 2017 sei in neun Gesprächsrunden ein Arbeitspapier entstanden, das nun die Grundlage für den offiziellen Dialog des Vatikans mit der GEKE sei. Durch die Methode des differenzierenden Konsenses sei es möglich gewesen, evangelische und katholische Quellentexte konstruktiv aufeinander zu beziehen. Dabei seien Übereinstimmungen, aber auch sich ergänzende Unterscheidungen in Lehrfragen herausgearbeitet worden, so der Kirchenpräsident.

"Das überraschende Ergebnis war nun, dass es Gemeinsamkeiten im Kirchenverständnis gibt, die weitere ökumenische Schritte aufeinander zu möglich machen", stellte Kirchenpräsident Schad fest, der zugleich der evangelische Delegationsleiter der Arbeitsgruppe war. Zielbild sei ein Haus mit einem gemeinsamen Fundament. "In diesem Haus", erklärte der Kirchenpräsident, "finden sich unterschiedlich eingerichtete Zimmer, deren Türen weit füreinander geöffnet sind. Im Zentrum steht der gemeinsame Tisch, an dem alle Bewohner von Christus selbst sakramental gestärkt werden, auf dass sie untereinander als Gemeinschaft von Kirchen sichtbar eine Kirche darstellen."

Das Konfessionskundliche Institut, 1947 in Bensheim an der Bergstraße gegründet, ist das ökumenewissenschaftliche Arbeitswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und eine Einrichtung des Evangelischen Bundes e.V. Neben diesen Institutionen unterstützen und fördern auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, die Evangelische Landeskirche in Baden und die Evangelische Kirche der Pfalz seine Arbeit.

Der Schwerpunkt des Instituts liegt auf der langfristigen und nachhaltigen Wahrnehmung ökumenischer Diskurse, die aktuelle Themen auch in ihrer historischen Entwicklung reflektiert und verortet.