Neue Vikare 

Christliches Gottes- und Menschenbild in die Gesellschaft tragen

Der neue Vikarskurs zusammen mit Kirchenpräsident Christian Schad (5. von rechts), Oberkirchenrätin Marianne Wagner (links) und dem Vorsitzenden der Pfarrvertretung, Thomas Jakubowski (rechts). Foto: lk

Speyer (lk). Sieben Theologinnen und fünf Theologen werden zum Oktober 2018 in den Vorbereitungsdienst für das Pfarramt aufgenommen. Bei der Urkundenübergabe im Landeskirchenrat in Speyer ermunterten Kirchenpräsident Christian Schad und Oberkirchenrätin Marianne Wagner "Mut zur Zeitgenossenschaft" zu zeigen. Das christliche Gottes- und Menschenbild in eine zunehmend säkularer werdende Gesellschaft einzutragen, sei eine wesentliche Aufgabe der künftigen Pfarrerinnen und Pfarrer.

Der Kirchenpräsident erinnerte die Vikarinnen und Vikare daran, dass sie in einer "Kirche des Wortes auch eine Verantwortung für die Sprache haben". Dies sei in einer Zeit besonders wichtig, in der interessierte Kreise mit Sprache Gewalt ausübten, diskriminierten und diskreditierten. Schad forderte die Theologinnen und Theologen dazu auf, offen auf Menschen zuzugehen, die in der Gemeinde mitarbeiten wollen. Dazu böten die Ende 2020 anstehenden Presbyteriumswahlen eine besondere Möglichkeit. "Fragen Sie nicht, wozu brauche ich Dich, sondern was für Gaben hast Du?".

Oberkirchenrätin Marianne Wagner sieht in der Ausbildungsphase die große Chance, als Dienstgemeinschaft und Team unterwegs zu sein. "Verstehen Sie sich nicht als Einzelkämpfer", betonte die Ausbildungsdezernentin. Die Erfahrungen im Vikariat seien wegweisend für die Zeit im Pfarramt. Aus der Pfälzer Kirchenunion vor 200 Jahren könne man lernen, wie wichtig es sei, "nach dem Verbindenden zu schauen und nicht nach dem, was uns trennt", sagte Wagner.

Auf die Aufgaben im Pfarramt werden die Vikarinnen und Vikare nach ihrem Ersten Theologischen Examen im Protestantischen Predigerseminar in Landau vorbereitet. Rund zweieinhalb Jahre wechseln sich Praxisphasen und Kurse ab. Die künftigen Pfarrerinnen und Pfarrer sammeln Erfahrungen in den Bereichen Schule und Gemeinde. In einem weiteren, selbstgewählten Spezialpraktikum können sie zum Abschluss der Ausbildungszeit eigene Schwerpunkte setzen und sich gezielt weiter qualifizieren.

Inhaltlich berücksichtigt die Ausbildung die veränderten und teilweise auch gestiegenen Anforderungen an das Berufsbild der Pfarrerin und des Pfarrers. Während ihrer Ausbildung sollen Vikarinnen und Vikare die Vielfalt kirchlicher Handlungsfelder kennenlernen und in den Grundaufgaben pastoralen Handelns wie Gottesdienst, Bildung, Seelsorge und Gemeindeaufbau Handlungskompetenzen erlangen. Daneben spielen Themen wie Leitung und Kommunikation eine wichtige Rolle in der Ausbildung.