Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz 

Fünfzig Jahre gelebte Nächstenliebe

Werkstattbeschäftigte Linda Curtis, Moderator Jochen Voss, Landrat Ralf Leßmeister und Auszubildende Jaqueline Aull (v.li.).

Kirchenpräsident Christian Schad, Geschäftsführer Walter Steinmetz und Bischof Karl-Heinz Wiesemann.

Landstuhl (ögp). Als wichtiges Sozialunternehmen und "ökumenisches Flaggschiff der Pfalz" haben Oberkirchenrat Manfred Sutter und Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer das Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz anlässlich eines Festaktes zu dessen 50-jährigem Bestehen gewürdigt. 50 Jahre Gemeinschaftswerk seien „50 Jahre gelebte Nächstenliebe“, sagten Sutter und Hundemer für die Gesellschafter, die Evangelischen Heimstiftung Pfalz und der Caritasverband für die Diözese Speyer. Auch Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann betonten den Gedanken der gelebten Ökumene und der christlichen Nächstenliebe im Gemeinschaftswerk. Dessen Motto ist: „Alle gleich einzigartig“.

Staatssekretär Alexander Wilhelm vom rheinland-pfälzischen Sozialministerium hob in seinem Grußwort hervor, dass das Gemeinschaftswerk als ökumenischer Träger wichtiger Ansprechpartner für Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Familien in der gesamten Region sei. Mit seinen zahlreichen Standorten und unterschiedlichen Angeboten und Diensten setze es seit vielen Jahren die Idee der Inklusion in die Tat um. „Simotec“, Tochtergesellschaft des Gemeinschaftswerks, sei ein „wahrer Schatz“ und eine der ältesten und erfolgreichsten Inklusionsfirmen im Land.

In einer Talkrunde diskutierten Karl-Hermann Seyl, langjähriger ehemaliger Geschäftsführer des Gemeinschaftswerks, Werkstattbeschäftigter Jürgen Becker, MAV-Vorsitzender Uwe Schwan und Karl Blesinger, Elternbeiratsvorsitzender der Ludwigshafener Werkstätten, über die gesellschaftlichen Veränderungen und Sichtweisen, die sich in den vergangenen Jahren
durchgesetzt hätten. Menschen mit Beeinträchtigungen bestimmten heute als gleichberechtigte Personen im Rahmen ihrer Möglichkeiten über ihr Leben.

Einen Ausblick auf die weitere Entwicklung des Gemeinschaftswerks wagten
Geschäftsführer Walter Steinmetz, Landrat Ralf Leßmeister, Auszubildende Jaqueline Aull,
Werkstattbeschäftigte Linda Curtis und Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, LIGA Rheinland-Pfalz Vorsitzender der Kommission Behindertenhilfe und Psychiatrie. Das Bundesteilhabegesetz und seine Umsetzung standen dabei im Mittelpunkt. 

In seinem Schlusswort betonte Steinmetz, dass die Angebote des Gemeinschaftswerks weiter differenziert auf die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten würden. Inklusion sei ein gesamtgesellschaftlicher Prozess, der nur im Zusammenwirken aller gelingen könne: „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten.“ Mit musikalischen und schauspielerischen Beiträgen bereicherten Menschen aus den Einrichtungen des Gemeinschaftswerks das Programm. Die Talkrunden sowie das gesamte Programm moderierte Jochen Voss vom SWR.

Gegründet wurde die Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH 1968 von den Gesellschaftern, dem Caritasverband für die Diözese Speyer und der Evangelischen Heimstiftung Pfalz. Die Ziele des Ökumenischen Gemeinschaftswerkes orientieren sich am caritativ-diakonischen Auftrag der Kirchen. Das Gemeinschaftswerk bietet ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfen an in Einrichtungen und Diensten für Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen sowie für Menschen, die von Behinderung bedroht sind. Im stationären und teilstationären Bereich werden rund 2000 Menschen betreut. Hinzu kommen rund 2000 Menschen, die ambulant unterstützt werden. Außerdem betreut und qualifiziert das Gemeinschaftswerk
langzeitarbeitslose Menschen.

Einrichtungen des Gemeinschaftswerks sind die Reha-Westpfalz Landstuhl, die Westpfalz-Werkstätten Landstuhl, die Ludwigshafener Werkstätten, die Mauritius-Schule Zweibrücken-Wattweiler, die Blieskasteler Werkstätten, das Haus im Westrich in Kusel, die mobilen Dienste mit Sitz in Landstuhl und die neue Arbeit Westpfalz Kaiserslautern. Außerdem ist das Gemeinschaftswerk Alleingesellschafter des Integrationsbetriebs Simotec GmbH in Kaiserslautern. Sitz der Gesellschaft ist Landstuhl. Das ökumenische Gemeinschaftswerks Pfalz beschäftigt rund 1200, Simotec rund 250 Mitarbeiter an mehr als 40 Standorten in der Pfalz und Saarpfalz.