EKD-Statisktik 

Lebendige Gemeinden auch bei weniger Mitgliedern

Gottesdienst in der Otterberger Abteikirche. Foto: view

Oberkirchenrat Dieter Lutz

Speyer (lk). Die Evangelische Kirche der Pfalz hat im Jahr 2017 nach der am 20. Juli 2018 veröffentlichten Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) weiter Mitglieder verloren. Demnach sank die Zahl um 1,98 Prozent auf 515.627. Die Zahl der Austritte aus der Landeskirche stieg um rund 5,79 Prozent (243 Personen) auf 4.441. Im selben Zeitraum gab es landeskirchenweit 4.825 evangelische Taufen und Eintritte. Signifikant bleibt die hohe Zahl der Beerdigungen: 7.490 Menschen aus dem Bereich der Landeskirche wurden 2017 kirchlich bestattet. Rund 4.000 Mitglieder haben durch Wegzug aus dem Kirchengebiet die Pfälzische Landeskirche verlassen.

„Auch wenn die Austrittszahlen den üblichen Schwankungen der vergangenen Jahre unterliegen, bleibt es eine Herausforderung für alle Bereiche der Kirche, Vertrauen zu schaffen durch gute und überzeugende Arbeit“, erklärte Oberkirchenrat Dieter Lutz zu den neuen statistischen Zahlen. Ziel der Landeskirche sei es, an den Orten präsent zu bleiben, die für das Leben der Menschen bestimmend sind. Dazu zählten zum Beispiel Kindergärten und Schulen, aber auch diakonische Einrichtungen der Lebenshilfe und Pflege. Auch die Präsenz in den Dörfern und Städten durch einen unverändert guten Personalschlüssel von einer Pfarrerin oder einem Pfarrer pro 1.900 Gemeindeglieder ermögliche die direkte Ansprache und Begleitung, sagte Lutz.

Der für das Statistikwesen zuständige Oberkirchenrat verwies zugleich auf Zahlen, die eine lebendige und vielfältige Gemeindearbeit dokumentierten. So wurden 2017 über 26.000 Gottesdienste, darunter zahlreiche Jugend- und Familiengottesdienste, gefeiert. Die Zahl der Gottesdienstteilnehmer reiche von rund 13.500 am Sonntag Invokavit (der erste Sonntag in der Passionszeit) bis zu rund 150.000 am Heiligen Abend. Hinzu kämen die rund 8.600 Gottesdienste aus Anlass von Taufen und Bestattungen. Die Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen außerhalb der Gottesdienste, von der Eltern-Kind-Gruppe bis zur kirchenmusikalischen Veranstaltung, belaufe sich auf rund 357.300. „Wir sind als Volkskirche eine Beteiligungskirche“, sagte Oberkirchenrat Lutz. Zugleich unterstrich Lutz, dass „eine protestantische Kirche auch kritische Gläubige brauche, „die sich jedoch bei aller Auseinandersetzung in Einzelfragen solidarisch mit der Gemeinschaft verhalten“. Gerade im Jubiläumsjahr der Pfälzer Kirchenunion gelte es, „auf der Bahn wohlgeprüfter Wahrheit und echt religiöser Aufklärung mit ungestörter Glaubensfreiheit mutig voranzuschreiten“.