Synodenbeschluss 

Mehr Planungssicherheit für diakonische Arbeit

Oberkirchenrätin Karin Kessel stellt die mittelfristige Finanzplanung vor.

Wirtschaftsberater Hanns-Peter Dannhorn erläutert die Situation der evangelischen Publizistik und Medienarbeit. Fotos: lk/view

Kaiserslautern (lk). Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz hat einer Fortschreibung des landeskirchlichen Konsolidierungsprogramms zugestimmt. Laut Synodenbeschluss erhält das Diakonische Werk ab dem Jahr 2019 Zuweisungen, die sich nach dem Kirchensteueraufkommen richten. Berechnungsgrundlage sind dabei die vorausgegangenen Haushaltsjahre. Dadurch gewinnt das Diakonische Werk Planungssicherheit und kann für die kommenden Jahre sogar mit steigenden Zuweisungen rechnen, erklärte Finanzdezernentin Karin Kessel. Am letzten Verhandlungstag der Frühjahrstagung in Kaiserslautern stellte die Oberkirchenrätin die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2019 bis 2024 vor. Diese dient der Vorbereitung des Doppelhaushaltes 2019/2020.

Trotz einer aufgrund der konjunkturellen Lage zurzeit guten Kirchensteuersituation müsse das landeskirchliche Konsolidierungsprogramm fortgesetzt werden, erklärte Kessel. Sie rechnet vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung mit einem Rückgang des Kirchensteueraufkommens bis 2024 auf 120 Millionen Euro (2017: 127 Millionen). Zugleich steige das Haushaltsdefizit im gleichen Zeitraum auf voraussichtlich 11 Millionen an. Größter Ausgabeposten seien die Personalkosten mit einem Volumen bis 2020 von rund 107 Millionen, sagte Kessel. Hier schlügen vor allem Tarifsteigerungen und Versorgungsleistungen zu Buche. Mit zur Steigerung der Personalausgaben tragen laut Kessel auch die Einstellungen im Pfarrdienst der vergangenen Jahre bei. Mit Blick auf den sich abzeichnenden Personalmangels seien ebenso viele Pfarrer eingestellt worden, wie in den Ruhestand gegangen seien. Erst im kommenden Jahrzehnt, so Kessel, werde durch die hohen Ruhestandseintritte die Zahl der Pfarrer „deutlich sinken“.

Zur Mitfinanzierung des voraussichtlichen Kostenanteils eines Deutschen Evangelischen Kirchentages in der Rhein-Neckar-Region wurde der Aufbau einer Sonderrücklage bis zu vier Millionen beschlossen. Die Synode beschloss außerdem, den Evangelischen Presseverband von 2019 bis einschließlich 2022 pro Jahr mit einem zusätzlichen Zuschuss von 200.000 Euro zu unterstützen. Zugleich soll ein Gesamtkonzept für die evangelische Medienarbeit entwickelt werden.

Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 46 weltliche und 24 geistliche. Acht der 70 Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Birkenheide als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Landessynode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Schwerpunktthema der in Kaiserslautern tagenden Synode war „200 Jahre Pfälzer Kirchenunion“. Die Synode kann auch über Twitter verfolgt werden. Auf der Homepage-Startseite www.evkirchepfalz.de zu lesen unter dem Stichwort „Twitter“.