Grünes Licht 

Fehlerfreundliches "LabORAtorium"

Interesse am Thema "Erprobungsräume": Aufmerksame Zuhörer der Synodentagung. Foto: Landeskirche/view

Speyer (lk). Fehlerfreundlich, ohne Erfolgsdruck, mit viel Möglichkeit zum Ausprobieren und mit ausgeprägt spiritueller Dimension: So ist das Rahmenkonzept „zur Erprobung neuer Struktur- und Arbeitsformen in den Gemeinden“ angelegt, das die Landessynode am ersten Verhandlungstag ihrer Tagung in Kaiserslautern verabschiedet hat. Dabei geht es nach den Worten von Oberkirchenrätin Marianne Wagner unter dem Stichwort „LabORAtorium“ um die Ermutigung zu Initiativen missionarischen Gemeindeaufbaus und die Förderung von Zusammenarbeit „über bisherige Grenzen hinaus“. Der Veränderungsprozess soll von der Basis ausgehen und diese stärken – „geistlich, spirituell, aber auch finanziell“, so Wagner. Für Entwicklung, Beratung und Begleitung des längerfristig angelegten Projektes sollen laut Synodenbeschluss im Doppelhaushalt 2019 und 2020 jeweils 250.000 Euro bereitgestellt werden. Der Synode soll alle zwei Jahre ein Bericht vorgelegt werden

„Reformen müssen von unten wachsen“, sagte Wagner bei der Vorstellung des Konzeptes. Bei den Erprobungsräumen gehe es um zukünftige Formen kirchlichen Lebens. „Wie können wir Menschen ansprechen, die wir bislang nicht oder nur wenig erreicht haben?“ Geplant seien keine reinen Strukturveränderungen, vielmehr soll den Gemeinden die Möglichkeit gegeben werden, „Dinge auszuprobieren und herauszufinden, ob dabei tragfähige Lösungen entstehen“. Wichtig ist Oberkirchenrätin Wagner dabei auch ein „Wandel im Ehrenamtsverständnis“: Vom festgelegten Ehrenamt zu Möglichkeiten partieller und projektorientierter Mitarbeit.

Für den Erprobungsraum, das sogenannte „LabORAtorium“ seien bestimmte „Laborwerte“ erstrebenswert, etwa Spiritualität, Teilen des Glaubens in Wort und Tat, Verantwortung, Toleranz und Flexibilität. „Die Zukunft der Kirche ist davon abhängig, wie lebendig ihre einzelnen Mitglieder sind“, so Wagner. „In Erprobungsräumen können wir konkret in die Zukunft investieren.“

Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 46 weltliche und 24 geistliche. Acht der 70 Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Birkenheide als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Landessynode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Hinweis: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz tagt bis 26. Mai 2018 im Gemeindezentrum „Alte Eintracht“, Unionsstraße 2, in Kaiserslautern. Schwerpunkt ist „200 Jahre Pfälzer Kirchenunion“. Die öffentlichen Sitzungen im Gemeindezentrum „Alte Eintracht“ (Unionsstraße 2) beginnen am Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils um 9 Uhr.

Die Synode kann auch über Twitter verfolgt werden. Auf der Homepage-Startseite www.evkirchepfalz.de zu lesen unter dem Stichwort „Twitter“.