Synode eröffnet 

Aufbruchstimmung in der pfälzischen Landeskirche

Eröffnungsgottesdienst in der "Unionskirche" in Kaiserslautern.

Abendmahl im Eröffnungsgottesdienst.

Aus "Kleiner Kirche" wird "Unionskirche": Der Kaiserslauterer Oberbürgermeister Klaus Weichel und Dekanin Dorothee Wüst enthüllen das neue Schild.

Alte Eintracht: Hier tagt die Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche der Pfalz im Jubiläumsjahr der Kirchenunion. Foto: Landeskirche/view

Kaiserslautern (lk). 200 Jahre nach der Generalsynode in Kaiserslautern herrscht nach den Worten von Synodalpräsident Hermann Lorenz wieder Aufbruchstimmung in der Evangelischen Kirche der Pfalz: An ihrem ersten Verhandlungstag diskutiert die Landessynode über neue, in der verfassten Kirche bisher nicht gekannte Gestaltungsformen in den Gemeinden. Dieses „Rahmenkonzept für Erprobungsräume“ sei ein zukunftsweisendes Thema, sagte Lorenz zur Eröffnung der Frühjahrssynode, die vom 23.bis 26. Mai an historischer Stätte tagt. In Kaiserslautern wurde 1818 die Union vormals reformierter und lutherischer Gemeinden von einer Generalsynode besiegelt. Dies gilt als Gründungsdatum der heutigen Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). Dem Unionsjubiläum ist am 25. Mai ein Schwerpunkttag gewidmet.

In seiner Eröffnungsrede warb Synodalpräsident Lorenz auch für so genannte Willkommenstage, bei denen neue Mitarbeiter mit kirchlich-diakonischen Inhalten vertraut gemacht werden. Mit Blick auf einen auf der Synode zur Debatte stehenden Gesetzentwurf zu den Anforderungen der privatrechtlichen beruflichen Mitarbeit in der evangelischen Kirche sagte Lorenz, es sei angesichts des Personalmangels etwa in den Pflegeeinrichtungen zu begrüßen, „dass in Zukunft auch Menschen, die nicht Christen sind, in unseren Einrichtungen mitarbeiten können“.  Indes müsse sich der Arbeitgeber auch der Loyalität der Bewerber vergewissern können. Lorenz plädierte für Einzelfallprüfungen bei aus der Kirche ausgetretenen Bewerbern, wie sie etwa in der bayerischen Landeskirche geregelt seien. Die Taufe sei durch einen Kirchenaustritt nicht umkehrbar, sagte Lorenz, diese Menschen „bleiben Christen“. Es gehe darum, „ob sich jemand, der sich aktiv von der Kirche abgewandt hat, hinreichend in die christliche Dienstgemeinschaft einzubringen verspricht“.

Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 46 weltliche und 24 geistliche. Acht der 70 Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Birkenheide als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Landessynode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Hinweis: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz tagt vom 23. bis 26. Mai 2018 im Gemeindezentrum „Alte Eintracht“, Unionsstraße 2, in Kaiserslautern. Schwerpunkt ist „200 Jahre Pfälzer Kirchenunion“. Die Wahl einer geistlichen Oberkirchenrätin oder eines Oberkirchenrates steht am Donnerstag, 24. Mai, auf der Tagesordnung. Dem Schwerpunktthema widmet sich die Synode am Freitag, 25. Mai. Die mittelfristige Finanzplanung der Landeskirche für die Haushaltsjahre 2019 bis 2024 stellt am Samstag, 26. Mai, Finanzdezernentin Karin Kessel, vor. Die öffentlichen Sitzungen beginnen am Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils um 9 Uhr.

Die Synode kann auch über Twitter verfolgt werden. Auf der Homepage-Startseite www.evkirchepfalz.de zu lesen unter dem Stichwort „Twitter“.