Pfingstgottesdienst 

Botschaft von der Gleichheit aller Menschen

Vor dem Pfingstfenster der Speyerer Gedächtniskirche: Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger, Pfarrerin Lena Vach und Kirchenpräsident Christian Schad (v.l.).

Vorbild Martin Luther King: Er hatte die Botschaft von der Gleichheit aller Menschen neu zur Sprache gebracht. Fotos: Landry

Speyer (lk). Christliche Überzeugungen und christliches „Profil“ müssen nach den Worten von Kirchenpräsident Christian Schad wieder deutlicher zum Ausdruck kommen. „Einheimische und Fremde sind gleichermaßen Gottes Ebenbilder und kein durch Menschenwort geschürter Hass kann diese Tatsache auslöschen“, sagte Schad im Pfingstgottesdienst am Sonntag in der Speyerer Gedächtniskirche. „Die Pfingstgeschichte hat aus den Menschen eine große Gemeinschaft gemacht, die wir Kirche nennen.“ Diese Gemeinschaft dürfe nicht aufhören, von Gott zu sprechen „und davon, wie sein Geist in uns wirken will: dass er Menschen zusammenbringt, dass er Frieden stiftet und für alle Gerechtigkeit einfordert“.

Der Kirchenpräsident mahnte in seiner Predigt, sich in Zeiten schneller und häufig einseitiger Kommunikation, in der Respekt und gegenseitiges Verständnis scheinbar immer mehr in den Hintergrund träten, wieder auf das achtsame Zuhören zu besinnen. Gerade die Pfingstgeschichte sei „die Geschichte eines Kommunikationswunders“: „Gottes Geist öffnet den Hörenden das Herz, sodass Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern mit ganz unterschiedlichen Sprachen einander verstehen.“ Diese Geschichte habe sich durch die Zeiten hindurch bis heute verbreitet, sagte Schad. „Wir hören, wie Gott der Gewalt den Kampf ansagt, und den Menschen ein neues Herz und einen neuen Geist gibt, dass sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln umschmieden.“

Der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King, dessen Todestag sich vor Kurzem zum 50. Mal jährte, habe den Pfingstgeist und die Botschaft von der Gleichheit aller Menschen, von Versöhnung und Frieden neu zur Sprache gebracht. Heute mache sich demgegenüber ein neuer Zeitgeist breit, so Schad: „Dieser Zeitgeist sucht das Heil darin, das Eigene gegen das Fremde stark zu machen – sehr zum Schaden für das Gemeinwohl und für die Völkerverständigung im Geist der Versöhnung.“ Christen und die Kirchen seien heute gemeinsam mehr denn je gefordert, für die Überwindung von Grenzen zwischen Nationen, Religionen und Kulturen einzutreten.

Die Liturgie des Pfingstgottesdienstes verantwortete Pfarrerin Lena Vach, den musikalischen Rahmen gestalteten Elternchor und Speyerer Kantorei unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger.