Erlebnisorientiert 

Konfi-Zeit: "Wer nicht mitmacht, verpasst etwas"

Konfi-Camp in Wittenberg 2017. Foto: privat

Erlebnisorientiert: Konfi-Camps sind bei Jugendlichen beliebt. Foto: Große

Speyer/Landau (lk). Rund 4.400 Mädchen und Jungen in der Pfalz und Saarpfalz freuen sich in diesem Jahr auf ihre Konfirmation, die in der Evangelischen Kirche der Pfalz zwischen dem Sonntag Invokavit, dem ersten Sonntag in der Passionszeit, und Pfingsten gefeiert wird. Mit der Konfirmation wird das Taufversprechen bekräftigt und das Recht zugesprochen, Pate zu werden und ab dem 14. Lebensjahr an kirchlichen Wahlen teilzunehmen. In der pfälzischen Landeskirche lassen sich nach Angaben von Pfarrer Andreas Große von der Konfirmandenarbeitsstelle etwas mehr als 80 Prozent aller Getauften eines Jahrgangs konfirmieren. „Damit stehen wir innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland recht gut da.“

Doch auch in der Pfalz und Saarpfalz zeige sich ein Trend zu geringeren Anmeldezahlen. So sei es beispielsweise in größeren Städten keine Selbstverständlichkeit mehr für junge Menschen, sich konfirmieren zu lassen. Dieser Tendenz wolle man mit kreativen Konzepten und Angeboten über Gottesdienst und Unterricht hinaus entgegenwirken, beispielsweise für erlebnis- und erfahrungsorientierte Freizeiten, sagt Pfarrer Große. „Nach den guten Erfahrungen 2017 mit dem großen bundesweiten Konfi-Camp in Wittenberg anlässlich des 500. Reformationsjubiläums sind inzwischen in einigen Regionen der Landeskirche weitere Camps in Planung. Und wir müssen mehr Werbung mit einer guten Konfirmandenarbeit machen. Es muss für die Jugendlichen ersichtlich sein, dass die Konfirmandenzeit Freude bereitet, und dass sie etwas verpassen, wenn sie nicht mitmachen.“

Eine Rolle spiele indes auch die demographische Entwicklung, sagt Große: „Es gibt schlicht weniger Jugendliche in diesem Alter.“ Deshalb würden schon etliche Gemeinden in der Konfirmandenarbeit zusammenarbeiten. Ein Trend, der sich nach Einschätzung der Konfirmandenarbeitsstelle verstärken werde. Die beim landeskirchlichen Institut für kirchliche Fortbildung in Landau angesiedelte Arbeitsstelle bietet Haupt- und Ehrenamtlichen Fortbildung und Beratung in pädagogischen, methodischen und organisatorischen Fragen rund um die Konfirmandenarbeit und hilft auch bei der Entwicklung von Konfirmandenarbeitskonzepten.

Zur Konfirmandendankspende ruft wieder der Missionarisch-Ökumenische Dienst (MÖD) auf und hat dazu ein Informationsheft herausgegeben. Projektland ist in diesem Jahr Bolivien. Mit dem Geld soll ein Wohnheim für Mädchen in Caranavi unterstützt werden. Das Internat soll Mädchen aus zum Teil weit entfernt liegenden Dörfern den Schulbesuch oder eine Berufsausbildung ermöglichen und bietet ihnen einen geschützten Raum zum Leben und Lernen. Die Tradition, sozial- und entwicklungspolitische Projekte von Partnern zu unterstützen, gebe es seit 1973. Der Aufruf zur Dankspende appelliere an die Konfirmanden, über das eigene Beschenktwerden hinaus auch an andere zu denken.

Hinweis: Weitere Informationen zum Thema Konfirmation erteilt Pfarrer Andreas Große von der Konfirmandenarbeit der Evangelischen Kirche der Pfalz, Telefon 06341/55680576, E-Mail: andreas.grosse@institut-kirchliche-fortbildung.de. Informationen zur Konfirmandendankspende gibt es beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst in Landau, Telefon: 06341/9289-11, E-Mail: schoelch@moed-pfalz.de.