Ausstellung 

Mit Antisemitismus auseinandersetzen

Die Ausstellung "Martin Luther im Nationalsozialismus" macht in der Saarbrückener Ludwigskirche Station. Foto: © Jürgen Sendel/Stiftung Topographie des Terrors

Saarbrücken (ekir/ lk). In der Saarbrücker Ludwigskirche wird vom 25. Februar bis 15. März 2018 die Ausstellung „Überall Luthers Worte ... Martin Luther im Nationalsozialismus“ gezeigt. In 180 Exponaten – Fotos, Briefe, Plakate und Tonaufnahmen – dokumentiert die Schau, wie der NS-Staat den Reformator Martin Luther für seine faschistische und judenfeindliche Ideologie und Propaganda vereinnahmte. Luther galt den Nationalsozialisten als urdeutscher Charakter und Freiheitsheld. Vor allem seine Schriften gegen die Juden dienten als Rechtfertigung für die Judenverfolgung im Dritten Reich. 

Saarbrücken ist die erste Station der Wanderausstellung, die im vergangenen Jahr von der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin zusammengestellt wurde. Auf Initiative des Evangelischen Büros im Saarland kommt die Schau nun in die Ludwigskirche. Auch im Saarland hätten sich die Nationalsozialisten auf Luther als deutsche Symbolfigur berufen und ihn politisch vereinnahmt, erläutert Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann. „Die Ausstellung regt Besucher an, sich auch mit den Erscheinungsformen des latenten Antisemitismus in unserer Zeit auseinanderzusetzen“, so der Beauftragte der Evangelischen Kirchen für das Saarland.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 25. Februar, um 10 Uhr mit einem Gottesdienst und einer anschließenden Vernissage in der Saarbrücker Ludwigskirche (Am Ludwigsplatz) eröffnet. Sie ist dort bis zum 15. März dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Am Gottesdienst und der Vernissage wird auch der Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Rabbiner Professor Andreas Nachama, teilnehmen.

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