500 Jahre Reformation 

Luther, die Protestanten und die Pfalz

Die Geschichte des Protestantismus in der Pfalz - präsentiert im Historischen Museum in Speyer. Foto: Landry

Speyer (lk). Als „gewagtes Experiment“ hat Oberkirchenrat Michael Gärtner die Präsentation der Geschichte des Protestantismus in der Pfalz im Historischen Museum in Speyer bezeichnet. Es sei in beeindruckender Weise gelungen, 500 Jahre Reformation „komprimiert in einem Raum“ zu zeigen. Die Ausstellung zeige in ansprechender Weise die Wege und Irrwege des Protestantismus auf, „einzelne, die mutig voranschritten, andere, die sie unterstützen, technische Entwicklungen wie die Druckerpresse, die die Bewegung beflügelten sowie den Versuch, das christliche Vertrauen auf Gott in Worte zu fassen“, erklärte Gärtner bei der Eröffnung. Die Schau „Luther, die Protestanten und die Pfalz“ sei „ein sehr schönes Beispiel einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Landeskirche und Museum“.

Museumdirektor Alexander Schubert betonte, dass Martin Luther zwar nie im Gebiet der Landeskirche gewesen sei, jedoch „mächtig in die Pfalz hineingewirkt habe“. „Luther, die Protestanten und die Pfalz“ sei eine in Inhalt und Gestaltung grundlegende Überarbeitung der Sammlung zur Geschichte der Evangelischen Kirche der Pfalz. Schubert erinnerte daran, dass es seit 1960 im Historischen Museum der Pfalz eine Ausstellung zur Geschichte der Landeskirche gebe, seit 2003 als Dauerausstellung mit regelmäßigen Aktualisierungen und historischen Schlaglichtern. Der Direktor dankte dem Projektteam Wolfgang Knapp und Ludger Tekampe für die Konzeption sowie den technischen Abteilungen des Hauses, den Abteilungen der Landeskirche und dem Evangelischen Mediendienst für die inhaltliche und mediale Beratung und Unterstützung.

Das moderne Ausstellungskonzept mit großformatigen Leuchtbildern, einer Hör- und Medienstation, einem Film zur Reformationsgeschichte sowie ausgewählten Exponaten gibt einen Überblick über 500 Jahre Protestantismus von der frühen Reformationszeit bis in die Gegenwart. Zu den herausragenden Exponaten zählen eine Luther-Bibel, ein Exemplar des „Heidelberger Katechismus“ sowie zwei Wappenhalter vom ehemaligen Speyerer Ratshof. Daneben veranschaulichen das Gemälde des Kurfürsten Ludwig V. und das Historienbild des 1529 in Speyer abgehaltenen Protestations-Reichstags den regionalen Bezug. Aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen Abendmahlsgeräte und Kirchenstuhlschilder. Eine Kirchenbank aus der Speyerer Gedächtniskirche sowie Diakonissenhauben und Fotografien verweisen in das 20. Jahrhundert.

Für die Ausstellung „Luther, die Protestanten und die Pfalz“ wird kein gesondertes Eintrittsgeld erhoben. Der Besuch der Ausstellung ist im Eintrittspreis für die Sammlungsausstellungen des Historischen Museums der Pfalz enthalten. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.