Landessynode 

Soziale Gerechtigkeit im Mittelpunkt

Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz befasst sich auf ihrer Herbsttagung mit dem Schwerpunktthema Gerechtigkeit. Archivfoto: Landry

Speyer (lk). Das Thema Versöhnung, Gerechtigkeit und Partizipation steht im Mittelpunkt der Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz, die vom 30. November bis 2. Dezember in der Evangelischen Diakonissenanstalt in Speyer, Hilgardstraße 26, tagt. Außerdem berät die Synode in ihrer öffentlichen Sitzung den Entwurf einer neuen Bestattungsagende und entscheidet über ein Konsolidierungskonzept für den landeskirchlichen Haushalt. Das Schwerpunktthema führe in den Kernbereich kirchlichen Handelns – die Diakonie, erklärten Kirchenpräsident Christian Schad und der Diakoniedezernent der Landeskirche, Oberkirchenrat Manfred Sutter, bei der Vorstellung des Programms. Soziale Gerechtigkeit und Teilhabe seien für den gesellschaftlichen Zusammenhalt überlebenswichtig. Synodalpräsident Hermann Lorenz eröffnet die Herbstsynode am Donnerstag, 30. November, um 10.45 Uhr.

„Wir müssen den Armen eine Stimme geben und noch stärker diakonische Kirche werden“, sagte Oberkirchenrat Manfred Sutter. Es gebe „einen Riss in der Gesellschaft bis zu ihren Grundmauern“. Dies zeigten nicht zuletzt die langen Schlangen an den Tafeln, führte der Diakoniedezernent zum Schwerpunktthema aus. Dazu spricht die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Freitag, 1. Dezember, ein Grußwort, einen Impulsvortrag zum Thema „Versöhnung – Gerechtigkeit – Partizipation“ hält der Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland, Gerhard Wegner. Dem schließt sich ein Podiumsgespräch an, an dem neben Wegner Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr, der Vorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz, Domkapitular Hans-Jürgen Eberhard, sowie der Pirmasenser Oberbürgermeister und Vorsitzende des Städtetages Rheinland-Pfalz, Bernhard Matheis, teilnehmen. Die Moderation hat ZDF-Redakteur Ralph Szepanski.

,,Ein Konzept zur Konsolidierung des landeskirchlichen Haushalts schlägt die Finanzdezernentin der Landeskirche, Oberkirchenrätin Karin Kessel, der Synode am Samstag, 2. Dezember, vor. Demnach sind bis 2025 Einsparungen von rund sechs Millionen Euro, vor allem bei den Personalausgaben vorgesehen. Die Konsolidierungsvorschläge beträfen den 60-Prozent-Anteil des Haushalts, der die landeskirchlichen Ausgaben abdeckt. Der 40-Prozent-Anteil enthält überwiegend die Zuweisungen an die Kirchengemeinden. Die Maßnahmen sollen in die mittelfristige Finanzplanung einfließen, über die die Synode auf ihrer Frühjahrstagung 2018 entscheidet, so Kessel. Desweiteren u.a. auf der Tagesordnung: Der Bericht des Landeskirchenrates für die Jahre 2015 und 2016 und Überlegungen zu einem Deutschen Evangelischen Kirchentag in der Rhein-Neckar-Region.

Der Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören 70 Synodale an – 46 weltliche und 24 geistliche. Acht der 70 Mitglieder sind berufen, davon zwei als Jugendvertreter. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Dekan des Kirchenbezirks An Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Birkenheide als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Landessynode ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in den geistlichen, rechtlichen und finanziellen Bereichen der Landeskirche. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Hinweis: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz tagt von Donnerstag, 30. November bis Samstag, 2. Dezember 2017, im Mutterhaus der Diakonissen Speyer-Mannheim, Hilgardstraße 26, in Speyer. Schwerpunkttag ist Freitag, der 1. Dezember. Die öffentlichen Sitzungen beginnen am Donnerstag um 10.45 Uhr, am Freitag um 9 Uhr und am Samstag um 8.30 Uhr.