Dreifaltigkeitskirche in Speyer 

Sinnbild bürgerschaftlichen Engagements

Die 300 Jahre alte Speyerer Dreifaltigkeitskirche ist nach aufwändiger Sanierung mit einem festlichen Gottesdienst wiedereröffnet worden. Foto: Landry

Speyer (lk). Nach den Worten von Pfarrerin Christine Gölzer, Dekan Markus Jäckle und Oberbürgermeister Hansjörg Eger ist sie nicht nur Heimat für viele protestantische Christen, sondern auch Symbol für bürgerschaftliche Identität und höchste barocke Baukunst: Nach aufwändiger Innensanierung ist die dreihundert Jahre alte Speyerer Dreifaltigkeitskirche mit einem festlichen Gottesdienst wiedereröffnet worden. Rund zwei Jahre war die als „Juwel lutherischen Barocks“ geltende Bilderkirche mit ihren kostbaren Wand- und Deckengemälden für die Allgemeinheit geschlossen, Gottesdienste wurden in der unweit gelegenen Heiliggeistkirche gehalten.

Die Sanierungsarbeiten haben der Bund und die Deutsche Stiftung Denkmalpflege, das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz finanziert. Einen erheblichen Teil der Investitionssumme haben der Bauverein und die Kirchengemeinde aufgebracht. Pfarrerin Gölzer und Bauvereinsvorsitzender Henri Franck bedankten sich für das große bürgerschaftliche Engagement der vielen Spender und Paten für die Decken und Emporengemälde, die Engel, die Kirchenbänke, das Altarbild, die Holzarbeiten und vieles mehr.

Ihre Entstehung verdankt die Dreifaltigkeitskirche ebenfalls dem Gemeinschaftssinn der Speyerer Bevölkerung: 1701 bis 1717 wurde die ehemals lutherische Stadtkirche als erstes öffentliches Gebäude nach dem großen Brand der Stadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg erbaut. Als sie nach einem Jahrzehnt im Frankfurter Exil wieder zurückkehren konnten, erbauten die Speyerer die Dreifaltigkeitskirche im Stil der Frankfurter Katharinenkirche, in der sie als Flüchtlinge Aufnahme gefunden hatten.

An dem Gottesdienst zur Wiedereröffnung wirkten neben der Pfarrerin, Prädikanten und Presbytern außerdem Konfirmanden, Kinder und Erzieherinnen der Kita „Villa Kunterbunt“, der Chor „DreiCant“, der Posaunenchor „Kirchenblech“, der Flötenkreis „Flauto Trinitatis“ sowie Helmut Walter an der Orgel mit. Details der noch nicht restlos abgeschlossenen Sanierungs- und Bauarbeiten erläuterte Architekt Helmut F. Postel.

Hinweis: Der landesweite Reformationsgottesdienst am 31. Oktober um 10 Uhr mit anschließendem Festakt in der wiedereröffneten Speyerer Dreifaltigkeitskirche wird vom SWR-Fernsehen live übertragen. Alle Plätze sind bereits belegt, Gottesdienst und Festakt können aber per Public Viewing in der Heiliggeistkirche (Johannesstraße 6) und im Festsaal des Diakonissen-Mutterhauses in Speyer (Hilgardstraße 26) miterlebt werden. Dazu bieten die Kirchengemeinde und die Diakonissen ein abwechslungsreiches Zusatzprogramm an.