Delegiertenversammlung 

Auf gemeinsames Abendmahl hoffen

Jochen Wagner, Vorsitzender der ACK - Region Südwest, Kirchenpräsident Christian Schad und Jürgen Wienecke von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, Landau (v.re.). Foto: lk

Ludwigshafen (lk). Eine positive Bilanz zum Stand der Ökumene im 500. Jubiläumsjahr der Reformation hat Kirchenpräsident Christian Schad bei seinem Besuch der Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest in Ludwigshafen gezogen. So habe zum Beispiel der Buß- und Versöhnungsgottesdienst in der Abteikirche Otterberg gezeigt, dass die Ökumene nicht nur das Verhältnis von katholischer und evangelisch-landeskirchlicher Seite bezeichne, sondern auch „die orthodoxen und freikirchlichen Geschwister“ miteinbeziehe, betonte Schad.

Es seien insbesondere die persönlichen Begegnungen und Gespräche, die die Ökumene weiterbrächten und aus denen Freundschaften hervorgingen. Die Reformationsdekade sei dabei sehr hilfreich gewesen, sagte Schad. Gegenseitige Einladungen wie bei den Mennoniten auf dem Weierhof bei Kirchheimbolanden im Jahr 2012 oder in orthodoxen Gemeinden verstärke die gottesdienstliche Gemeinschaft. Das gegenseitige Verständnis vertiefe sich von Mal zu Mal und führe so im Idealfall zur Versöhnung. Mit Bischof Hans-Jörg Voigt von der Selbständigen Evangelischen Lutherischen Kirche (SELK) werde er deshalb am Buß- und Bettag 2017 in Berlin einen Versöhnungsgottesdienst feiern und ein gemeinsames Wort veröffentlichen, das die Trennung im 19. Jahrhundert in Folge der preußischen Union von Reformierten und Lutheranern „heilen möge“, erklärte Schad, der auch Vorsitzender der Union evangelischer Kirchen in Deutschland (UEK) ist.

Erzpriester Georgios Basioudis von der griechisch-orthodoxen Metropolie zeigte sich für die Reformationsfeierlichkeiten sehr dankbar. Die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen orthodoxen und reformatorischen Kirchen sowie die Tübinger Ehrendoktorwürde für den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I., seien große ökumenische Fortschritte gewesen. „Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir die ökumenischen Entwicklungen des Jahres 2017 nicht verstreichen lassen, und ich es noch erleben darf, dass wir gemeinsam Abendmahl feiern können“, betonte Kirchenpräsident Schad. Der Besuch bei Papst Franziskus und die Gespräche mit dem vatikanischen Einheitsrat ließen darauf hoffen.

Der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) – Region Südwest gehören 13 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften in Rheinland-Pfalz und im Saarland an. Die 1975 gegründete Arbeitsgemeinschaft fördert durch zwischenkirchliche Gespräche, theologischen Dialog und praktische Zusammenarbeit die Einheit der Christen. Sie bemüht sich um gemeinsame Formen und Initiativen in der Verkündigung der christlichen Botschaft.