Therapiehund hilft heilen 

Gibt auch Pfötchen: Kinder lieben Kimba

Therapiehund Kimba ist bei der Beratungsstelle der Evangelischen Heimstiftung in Frankenthal "im Einsatz". Foto: evh

Frankenthal (evh). Um einen vierbeinigen Mitarbeiter hat sich das Team der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Evangelischen Heimstiftung in Frankenthal erweitert. Seit März dieses Jahres ist Kimba, ein acht Monate alter Bolonka Zwetna, als Therapiehund im Einsatz. Mit seinem wuscheligen, weißen Fell und den großen dunklen Knopfaugen ist Kimba schnell zum Liebling der Kinder geworden. Gleichzeitig unterstützt er Psychologin Britta Bünder bei ihrer Beratungsarbeit.

Genau genommen ist Kimba derzeit noch ein Therapiehund in Ausbildung. Tag für Tag begleitet er seine Besitzerin Britta Bünder an ihren Arbeitsplatz in der Frankenthaler Bahnhofstraße 38 und lernt alle Verhaltensweisen, die er als Therapiehund dort braucht. Über WhatsApp und Videos hält Britta Bünder Kimbas Hundetrainerin regelmäßig über dessen Lernfortschritte auf dem Laufenden. Eine wichtige Eigenschaft, um überhaupt die Ausbildung zum Therapiehund beginnen zu können, hat Kimba schon bei seiner Züchterin erworben. Durch eine entsprechende Ausbildung hat er gelernt, selbst in stressigen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben und selbst dann nicht zu beißen, wenn ihm jemand mal weh tun sollte. Ein Vorteil sei außerdem, erklärt Bünder, dass die Rasse so gut wie nicht haare und deswegen auch für Menschen gut geeignet sei, die auf Hundehaare allergisch reagieren.

Die Erfahrungen mit dem neuen Team-Mitglied seien bis jetzt ausschließlich positiv, berichtet seine Besitzerin: „Viele Kinder freuen sich schon auf Kimba, wenn sie kommen. Auch Eltern nehmen ihn teilweise auf den Arm und streicheln ihn während des Gesprächs.“ Kimba sei bei den verschiedenen Gruppen, welche die Beratungsstelle zum Beispiel für Kinder mit auffälligem Verhalten und Kinder aus Trennungs- und Scheidungsfamilien anbietet, immer mit dabei. „Die Kinder können ihn rufen und mit ihm spielen oder kuscheln“, erzählt Bünder.  Manchmal sei Kimba dabei so etwas wie ein Eisbrecher, der zurückhaltenden Kindern dabei helfe, Kontakt aufzunehmen. Genau so könne er als Tröster im Einsatz sein und mit einem Kind kuscheln, das gerade traurig sei. Auch beim Konzentrationstraining in einer Frankenthaler Grundschule sei Kimba mit dabei: „Er motiviert die Kinder, sich für das Training anzumelden und hilft aufgedrehten Kindern, sich zu entspannen, indem sie ihn streicheln und sich zu ihm legen können.“

Immer dann, wenn Britta Bünder ihrem gerade mal 25 Zentimeter hohen Azubi sein blaues Arbeitsgeschirr anlegt, weiß der, dass jetzt ein Arbeitseinsatz ansteht. „Eine seiner ersten Therapieaufgaben hatte Kimba mit einem Jungen, dem es schwer fiel, seine Kraft einzuschätzen und auf ‚nein‘ zu reagieren“, nennt Bünder ein Beispiel. „Die Zuneigung des Jungen zu Kimba hat sich hier sehr positiv auf seine Bereitschaft ausgewirkt, die Grenzen von Kimba zu akzeptieren.“ Inzwischen sei Kimba auch so weit, dass ihm die Kinder Tricks wie Pfötchen geben beibringen können. „Das finden die Kinder toll, und gleichzeitig trainieren sie dabei ihr Durchhaltevermögen und ihre Frustrationstoleranz“, erläutert die Fachberaterin.

Etwas Durchhaltevermögen braucht auch Kimba selbst noch, bis er sich endgültig Therapiehund nennen kann. Bis zu zwei Jahre wird seine Ausbildungszeit noch dauern. Zum Abschluss muss er dann bei der Akademie für Therapie- und Begleithunde Kropp, mit der seine Trainerin eng zusammenarbeitet, eine Prüfung ablegen.