Eine Idee trägt Früchte 

Apfelbäume sollen Wurzeln schlagen

Auf Kita-Gelände und in Kirchgärten: Apfelbäume als Zeichen der Hoffnung und des Respekts vor Gottes Schöpfung. Foto: Arbeitsstelle

Speyer (lk). Eine Idee trägt Früchte: Anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Reformation ruft die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der pfälzischen Landeskirche Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen dazu auf, Apfelbäume zu pflanzen. Frei nach Martin Luthers Überzeugung: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, sollen in Kirchgärten und auf Kita-Gelände in der Pfalz sogenannte „Partnerschaftsbäume“ zum Luthergarten in Wittenberg Wurzeln schlagen.

Die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt stellt dazu Apfelbäumchen verschiedener Sorten samt Pflanzmaterial und Anleitung zur Verfügung. „Erster Spatenstich“ für das Projekt ist am 5. November in der protestantischen Kirchengemeinde Weilerbach im Kirchenbezirk An Alsenz und Lauter. Nach dem Gottesdienst um 10 Uhr, bei dem Pfarrerin Clara Glade predigt, greifen Presbyteriumsmitglieder zum Spaten und pflanzen einen Baum der Sorte „Rote Sternrenette“, teilt das Pfarrerehepaar Clara und Frank Glade mit.

„Das Luther zugeschriebene Zitat stand Pate, ein verführerischer Apfelbaum gehört zum Paradies und mit Begrünungsaktionen wie „go paradise“ setzen wir seit der Landesgartenschau Landau 2015 überzeugende Akzente“, sagt die Projektleiterin der Evangelischen Kirche der Pfalz für das Reformationsjubiläum, Pfarrerin Mechthild Werner. Die landeskirchliche Umweltbeauftragte, Bärbel Schäfer, ergänzt: „Apfelbäume sind Zeichen der Hoffnung, des Dankes und des Respekts vor Gottes Schöpfung. Wir kümmern uns um sie und sie erinnern uns daran, dass wir uns für den Erhalt der Schöpfung einsetzen müssen.“ Zudem wachse ein regionales, gesundes Nahrungsmittel heran.

Die Pflanzaktion eigne sich gut für Kindergärten oder Kinder- und Jugendgruppen, unterstreicht Schäfer. „Da der Baum gepflegt werden muss, bedarf es eines Kümmerers oder einer Gruppe, die für den Baum Sorgen tragen und die Früchte ernten.“ Das könne auch eine außerkirchliche Gruppe, wie etwa ein Naturschutzverein oder ein Obst- und Gartenbauverein sein. „Gerne kommen wir von der Arbeitsstelle auch zur Pflanzaktion vor Ort“, bietet Schäfer an. Zur Auswahl stehen wohlklingende Sorten wie „Grasblümchen“, „Roter Sickinger“, „Herrgottsapfel“, „Jamba“, „Red Topaz“, „Winterglockenapfel“, „Goldparmäne“, „Rote Sternrenette“ und „Freinsheimer Taffetapfel“. „Die Hoffnungsbäume wachsen in das Unionsjubiläum 2018 hinein. Ein tolles Zeichen“, bestätigt Werner.

Bereits 2012 hatte der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad die Patenschaft für einen Baum im Luthergarten in Wittenberg übernommen und als Verbindung dazu auch im Garten des Landeskirchenrats in Speyer einen Baum gepflanzt. Die beiden Feuerahorne in der Lutherstadt und der Stadt der Protestation seien Teil eines wachsenden Denkmals, das an das 500-jährige Jubiläum der Reformation erinnere, so Schad anlässlich der Pflanzaktionen. Durch das partnerschaftliche Konzept des Luthergartens entstünden Impulse, die positiv in die Stadt, die Region, das Land und letztendlich in die Welt ausstrahlten und so die Reformation sichtbar machten. Die jetzt geplante Apfelbaumaktion beziehe sich darauf, erweitere das Netz und weise über das Reformationsjubiläum hinaus, erklärt Schäfer.

Hinweis: Weitere Informationen bei der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt, Große Himmelsgasse 3, 67346 Speyer, E-Mail: umwelt@frieden-umwelt-pfalz.de, Telefon 06232/6715-14.