Ghana, Südkorea, Pfalz 

Weltweite Jugendbegegnung in der Landeskirche

Kim Doim aus Südkorea, Mia Götzelmann aus Speyer und Emmanuel Lartey aus Ghana (von links) sind Teilnehmer der Trilateralen Jugendbegegnung.

Im Landeskirchenrat in Speyer hat Oberkirchenrat Manfred Sutter (hinten) die Gruppe begrüßt. Fotos: lk

Speyer (lk). Jugendliche Abgeordnete der protestantischen Partnerkirchen in Südkorea und in Ghana kommen anlässlich des Reformationsjubiläums zu ihrem vierten trilateralen Treffen in der Pfalz zusammen. Der Ökumenedezernent der pfälzischen Landeskirche, Oberkirchenrat Manfred Sutter, hat die 15-köpfige Gruppe im Landeskirchenrat in Speyer begrüßt: „Es ist ganz wunderbar, Glaubensgeschwister aus der ganzen Welt willkommen zu heißen. “ Er sehe es als große Verantwortung der Kirche, ihre internationalen Begegnungen zu pflegen, sagte Sutter. „Besonders hier in der Pfalz, wo wir mit der trilateralen Partnerschaft ein deutschlandweites Unikum haben.“ In der heutigen globalisierten Welt sei das zukunftsentscheidend.

Zuvor hatten die Jugendlichen aus Ghana, Korea und der Pfalz das Hambacher Schloss als Symbol der demokratischen Anfänge in Deutschland besucht. Geplant sind zudem ein Besuch in Berlin und die Teilnahme an dem internationalen Jugendcamp in Wittenberg. Die letzten Tage vor der Abreise der Koreaner und der Ghanaer am 9. August verbringen die Jugendlichen wieder in Speyer und in Kaiserslautern. Am Sonntag, den 6. August, bereitet die Gruppe den Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche in Speyer mit vor.

Für die Jugendlichen, die alle zum ersten Mal an der Begegnung teilnehmen, ist das Zusammenkommen mit jungen Glaubensgeschwistern aus unterschiedlichen Ländern sowohl religiös als auch kulturell eine große Erfahrung. Emmanuel Lartey (26) aus Asikuma in Zentral-Ghana ist zum ersten Mal in Deutschland. Er sagt: „Die Kirche kann den Charakter eines Menschen, besonders eines Jugendlichen, prägen und verändern. Gleichzeitig ist die Jugend für die Kirche eine Chance, sich weiter zu entwickeln. Ich hoffe, dass durch diese Treffen unsere Kirchen noch stärker zusammenwachsen.“

Für Kim Doim (21) aus Seoul in Südkorea, die über die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) bereits ein halbes Jahr in Deutschland verbrachte, ist „Kirche kulturell untrennbar mit dem Leben an sich verbunden“. Christsein sei in Korea streng mit dem Kirchenbesuch verknüpft, sie finde es jedoch sehr interessant, wie sich der Glaube in Deutschland im Alltag äußere. „Ich freue mich darauf, zu lernen, welche Bedeutung die Kirche im Leben der Jugend in Deutschland und Ghana hat und davon dann meinen Freunden in Korea erzählen zu können“, so Kim.

Für Mia Götzelmann (19) aus Speyer ist Kirche „Verlässlichkeit. Anderen Menschen helfen, ihnen Halt geben, für einander da sein und zusammenarbeiten, das macht für mich das Christsein aus“. Die christliche Jugend habe dabei eine ganz besondere Verantwortung, denn sie sei die Zukunft der kirchlichen Gemeinschaft. Von der Jugendbegegnung erhoffe sie sich einen stärkeren Diskurs mit Jugendlichen fremder Kulturen, um so neue Ideen für die zukünftige Gestaltung der Kirche zu gewinnen.

Die trilaterale Partnerschaft der Evangelischen Kirche der Pfalz mit den protestantischen Kirchen in Südkorea und Ghana besteht seit 2001, die Beziehungen werden bereits seit den achtziger Jahren gepflegt. Trilaterale Jugendbegegnungen in der Pfalz, in Korea und Ghana gibt es seit 2010. Thema dieser Begegnungen ist der interkulturelle Austausch über Gerechtigkeit, Entwicklung und die Verantwortung und Rolle der Jugendlichen in Kirche und Gesellschaft. „Die Jugendbegegnung ist für mich die beste Möglichkeit, den Blick in die Welt zu öffnen und sich untereinander besser zu verstehen“, sagt Heidrun Perron, Jugendreferentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, die seit den Anfängen der pfälzischen Partnerschaften mit Ghana und Korea die Jugendaustauschprogramme organisiert.