Freiträume und Freiräume 

Cooler Kirchentag bei heißen Temperaturen

Selfie mit dem Kirchenpräsidenten: Die Jugendlichen aus Kaiserslautern mit Jugendreferentin Kira Bauer (hinten rechts).

Pause bis zum nächsten Programmpunkt: Marc und Leon mit Jasmin vom Landesjugendpfarramt.

Gespräch unter Radfahrern: Sonja (links) und Paul (links neben dem Kirchenpräsidenten) berichten von ihrer bike & help-Tour. Fotos: lk

Berlin (lk). Sie haben gehört, dass der Kirchentag „cool“ ist und man viele neue Leute trifft. Und so haben sich Mark aus Lauterecken und Leon aus Kreimbach-Kaulbach angemeldet und sind mit nach Berlin gefahren. Kurz vor dem Ende der fünf Kirchen-Tage bilanzieren die beiden 17-Jährigen: Es ist wirklich cool. Und das finden übereinstimmend auch die Altersgenossen, die sich am Stand der Evangelischen Kirche der Pfalz im Zentrum Jugend zusammenfinden, als Kirchenpräsident Christian Schad sie nach ihren Erlebnissen und Einschätzungen fragt.

Marc hat sich vor allem die „Großen“ der Welt- und der bundesrepublikanischen Bühne angehört, die er sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Darunter Melinda Gates, die mit ihrem Mann, dem Microsoft-Gründer Bill Gates, eine Wohltätigkeitsorganisation gegründet hat, die sich der Armutsbekämpfung und Gesundheitsförderung verschrieben hat. Auch die Meinungen von Außenminister Sigmar Gabriel und Innenminister Thomas de Maizière wollte Marc von ihnen selbst und nicht nur medial vermittelt hören.

Leon hat den Schwerpunkt seines Programms auf Bibelarbeiten und Konzerte gelegt. Eine Show der A-cappella-Gruppe „Viva Voce“ im Sommergarten der Berliner Messe ist für ihn Höhepunkt und Abschluss des Kirchentages, bevor es am Sonntag wieder mit rund 70 Leuten zurück in die Pfalz geht. Dass die Fahrtzeit kürzer als die zwölfeinhalb Stunden der Hinfahrt wird, das hofft nicht nur Leon. Sein dritter Besuch in Berlin wird er in jedem Falle in guter Erinnerung behalten, auch „wenn es in der Metropole doch etwas anders zugeht als auf dem Land“.

„Das mache ich auf jeden Fall noch einmal“ erklärt Sonja begeistert. Die 16-Jährige aus Kaiserslautern ist mit der „bike & help-Tour“ zum Kirchentag nach Berlin geradelt. Ein ganz besonderes Erlebnis, wie sie gerne zugibt. Die rund 700 Kilometer hat sie trotz weher Knie gut weggesteckt, anstrengend sei es gewesen, aber erlebnisreich. Auch Paul ist das erste Mal so weit mit dem Rad gefahren, seit März hat er trainiert, indem er jeden Tag zur Schule gefahren ist, statt den Bus zu nehmen. An ihrer Schule haben die beiden jungen Leute für die Tour Spenden gesammelt, natürlich nicht für sich, sondern für ein Projekt der Aids-Foundation in Südafrika. Da wird man gerne mal nass bis auf die Haut und setzt sich dem Gegenwind aus.

Am Stand der Evangelischen Jugend direkt am Anhalter Bahnhof ist jetzt aber chillen angesagt. Gemäß dem Jahresmotto „Freiträume – Freiräume“ gibt es einen Raum zum Ausruhen und Musik hören sowie einen Raum, in dem die eigenen Träume auf die Wände geschrieben werden können. Von einer Weltreise über Fallschirmspringen bis zum Wunsch „einfach mal Glück zu haben“ und „niemals ohne Liebe“ zu sein reichen die Träume der Jugendlichen.

Der Renner aber ist was ganz Realistisches: Eine Fotobox zur Erinnerung an den Kirchentag in Berlin. Rund 600 Fotos entstanden so pro Tag. Eines davon zeigt die Gruppe des Stadtjugendpfarramtes Kaiserslautern, zu dem sie den Kirchenpräsidenten hinzu baten. Auch für ihn eine schöne Erinnerung.