Leiter setzt auf erfahrene Mitarbeiter und modernes Konzept 

Rehazentrum am Donnersberg bundesweit etablieren

Kircheimbolanden (ehs). „Es war eine arbeitsreiche Zeit, aber es geht mir gut“, fasst Uwe Reinert seine ersten drei Monate als Einrichtungsleiter des Rehabilitationszentrums am Donnersberg in Kirchheimbolanden zusammen. Anfang April hatte der Facharzt für Psychiatrie die Gesamtleitung in der Fachklinik für suchtkranke Männer der Evangelischen Heimstiftung Pfalz übernommen. Mit ihrem neuen Konzept und dank ihrer engagierten Mitarbeiterschaft sieht der neue Leiter die Anfang des Jahres durch die Fusion der Fachkliniken Michaelshof und Donnersberghaus entstandene Einrichtung für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet.

„In diesen ersten Wochen habe ich schon viele positive Rückmeldungen aus der Mitarbeiterschaft bekommen“, freut sich Reinert. „Ich spüre, dass die Mitarbeitenden hinter mir stehen.“ Für den Mediziner, der selbst erst im Januar von der Rheinhessen-Fachklinik in Alzey ans Rehabilitationszentrum am Donnersberg gewechselt war, ein ganz wichtiger Faktor: „Unsere Mitarbeiterschaft mit ihrer Erfahrung ist unsere größte Stärke“, ist er überzeugt. Mit diesem Potenzial sorgsam umzugehen, sieht er als eine seiner zentralen Leitungsaufgaben. Es sei ihm wichtig, ein offenes Ohr für die Nöte der Mitarbeiter zu haben, ihre Anliegen ernst zu nehmen und die Fluktuation unter den Mitarbeitenden gering zu halten, betont er. Denn von erfahrenen Mitarbeitern profitieren nach Reinerts Erfahrung nicht zuletzt die Rehabilitanden: „Viele, gerade jüngere Rehabilitanden kommen ja mit einer ganzen Reihe von Ängsten hierher. Wenn dann ein gewachsenes, erfahrenes Team da ist, das Vertrauen ausstrahlt, gelingt es sehr viel schneller, diese Ängste abzubauen.“

Leitungserfahrung bringt der 55-Jährige bereits von seiner alten Wirkungsstätte mit. Die letzten sechs Jahre war er in der Rheinhessen-Fachklinik Chefarzt der Akutpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Insbesondere das neue Angebot des Rehabilitationszentrums für Patienten mit Doppeldiagnosen, also Suchterkrankung und gleichzeitiger Psychose, habe ihn gereizt. „Mit unserem Doppeldiagnose-Angebot nehmen wir im Rehabilitationszentrum am Donnersberg eine Vorreiterrolle ein“, sieht Reinert gerade dieses neue Konzept als zukunftsweisend. Weil Doppeldiagnose-Patienten bisher sowohl in der klassischen Psychiatrie als auch in den meisten Suchtkliniken durchs Raster fielen, gebe es hier einen Bedarf an Reha-Plätzen. Sechzehn der insgesamt 72 Plätze im Rehabilitationszentrum sind momentan für Doppeldiagnose-Patienten vorgesehen. Reinert kann sich vorstellen, dieses Angebot in einiger Zeit noch auszubauen und um weitere Module wie Nachsorge oder betreutes Wohnen zu ergänzen.

Bei Rentenversicherungen und Krankenkassen spürt Reinert durchaus einen Vertrauensvorschuss gegenüber dem Rehabilitationszentrum am Donnersberg: „Wir profitieren hier von der guten Arbeit der beiden Vorgängereinrichtungen Michaelshof und Donnersberghaus. Deren bewährtes Angebot zum Beispiel für junge Suchtkranke oder für Glücksspieler und Medienabhängige führen wir ja mit einem aktualisierten Konzept weiter, ergänzt um zusätzliche Angebote für Substituierte und die schon erwähnten Doppeldiagnose-Patienten.“ Schon bald, so Reinerts Ziel, soll das Rehabilitationszentrum am Donnersberg ähnlich bekannt sein wie die beiden Vorgängereinrichtungen und sich mit seinem Angebot bundesweit etabliert haben.