70 Jahre Kriegsende: Schüler gestalten Gedenkfeier in der Speyerer Gedächtniskirche 

Beeindruckende Demonstration lebendiger Demokratie

Das Unrecht beim Namen genannt: Schüler gestalteten die Gedenkfeier in der Speyerer Gedächtniskirche. Foto: Landry

Speyer (lk). Mit einer bewegenden Feier ist in der Speyerer Gedächtniskirche an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren erinnert worden. Unter dem Motto „Böses mit Gutem überwinden. Demokratie verantwortlich leben“ gestalteten Schüler und Lehrer mehrerer pfälzischer Schulen mit szenischen Darstellungen und Musikbeiträgen das Programm. Der demokratische Leitgedanke des Gottesdienstes müsse in der Gesellschaft immer gegenwärtig sein. Dazu trage vor allem auch ein lebendiger interreligiöser Dialog bei, unterstrichen Oberkirchenrat Michael Gärtner und der Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz, Daniel Nemirovsky.

„Auch wenn wir die Welt nicht grundlegend ändern können – aber dem Bösen das Gute entgegen zu halten, das ist unsere Arbeit in dieser Welt, oft eine Sisyphusarbeit.“ Die Kraft dazu könne das Wissen geben, dass dies auch der Weg Jesu gewesen sei, sagte Gärtner. Der Bildungsdezernent der Evangelischen Kirche der Pfalz hat zusammen mit Pfarrerin Christine Dietrich vom Gesprächskreis Juden und Christen in Ludwigshafen und dem Rhein-Pfalz-Kreis die Gedenkfeier als eine „Demonstration lebendiger Demokratie“ vorbereitet. An das gemeinschaftliche Verantwortungsbewusstsein für Demokratie und Solidarität in der Gesellschaft appellierten auch der Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Domdekan Christoph Kohl sowie der französische Vizepräsident des Generalrates Nieder-Rhein, Jean-Laurent Vonau, in ihren Ansprachen: „Vergebung ist wichtig. Vergessen wäre ein großer Fehler.“

Die zentrale Gedenkfeier in der Speyerer Gedächtniskirche gestalteten mit Musik, Texten und Performance mehrere hundert Schülerinnen und Schüler aus Ludwigshafen, Maxdorf, Speyer und Bad Bergzabern sowie Bezirkskantor Robert Sattelberger.