Mit mehreren Gedenkveranstaltungen wird an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren erinnert 

Gedenkfeiern: Dem Bösen das Gute entgegenhalten

Zeitzeugen berichten: Cover der Dokumentation. Foto: Stadtmission

Speyer/Neustadt/Kaiserslautern/Mainz (lk).Mit mehreren Gedenkveranstaltungen wird an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren erinnert. Unter dem Motto „Demokratie verantwortlich leben“ gestalten Schüler verschiedener pfälzischer Schulen am Freitag, 8. Mai, ab 12 Uhr in der Gedächtniskirche Speyer eine zentrale Gedenkfeier zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren. Entsprechend dem Leitspruch „Lass‘ dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ (Röm 12,21) gehe es um eine Aufarbeitung des im Zweiten Weltkrieg und in der Nazi-Zeit begangenen Unrechts, erklärt der pfälzische Oberkirchenrat Michael Gärtner, der zusammen mit Pfarrerin Christine Dietrich vom Gesprächskreis Juden und Christen in Ludwigshafen und dem Rhein-Pfalz-Kreis die Leitung der Veranstaltung hat.

„Die gemeinschaftliche Feier möchte alle demokratischen Kräfte zu einer Demonstration lebendiger Demokratie vereinen“, sagt Gärtner. Er sei froh, dass sich so viele Schülerinnen und Schüler bereit erklärt hätten, daran mitzuwirken: „Die Bereitschaft der Schulen zur Zusammenarbeit war beeindruckend.“ Mit dem Thema, das sich auch mit der heutigen Lebenswelt auseinandersetzt, hätten sich die beteiligten Schulen im Vorfeld der Veranstaltung im Unterricht befasst. Das Motto des Gottesdienstes – das Böse mit Gutem überwinden – müsse immer gegenwärtig sein, so Gärtner. „Auch wenn wir die Welt nicht grundlegend ändern können. Aber dem Bösen das Gute entgegen zu halten, das ist unsere Arbeit in dieser Welt.“ An der Veranstaltung nehmen außerdem Domdekan Christoph Kohl vom Bistum Speyer sowie der Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger teil. Die Projektorganisation hat Marita Hoffmann, Ludwigshafen.

„Erinnern, gedenken, lernen. 70 Jahre Frieden“ – unter diesem Motto gestalten Schüler aus Neustadt am 8. Mai, um 11 Uhr in der Stiftskirche eine Gedenkfeier für die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Dazu laden der Neustadter Oberbürgermeister Hans Georg Löffler, die Neustadter Kirchen und der Förderverein Gedenkstätte für NS-Opfer ein, teilt dessen Vorsitzender Eberhard Dittus mit. Im Rahmen der Feierstunde wird die Wanderausstellung „Kunst zu überleben“ eröffnet. Gezeigt werden Miniaturen, die der 1919 im badischen Östringen geborene Soldat Emil Waas in 1.747 Tagen russischer Kriegsgefangenschaft gemalt hat.

„Bombenhagel auf Kaiserslautern 1944/1945. Zeitzeugen berichten über die Luftangriffe“ ist Titel einer Dokumentation, die die Stadtmission Kaiserslautern im Rahmen des Erinnerungsprojektes „Kaiserslautern vor 70 Jahren“ herausgibt. Das Buch, das am Freitag, 8. Mai, um 19 Uhr im Großen Saal der Stadtmission (Brüderstraße 1) vorgestellt wird, enthält auf 280 Seiten über 60 Zeitzeugenberichte und authentische Bilddokumente, sagt der Vorsitzende der Kaiserslauterer Stadtmission, Karl-Richard Albus.

Zum Gedenken an den 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges laden die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Landtagspräsident Joachim Mertes am 8. Mai, ab 17 Uhr zu einer zentralen Gedenkveranstaltung in die evangelische Christuskirche nach Mainz (Kaiserstraße) ein. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 17 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Die Predigt hält Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz. Die Liturgie gestalten unter anderem der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung sowie der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius.

Hinweis: Die Ausstellung in der Neustadter Stiftskirche „Kunst zu überleben“ läuft bis 31. Mai und ist geöffnet Montag bis Samstag, 11 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.