Ostergottesdienst mit Kirchenpräsident Christian Schad in der Speyerer Gedächtniskirche 

Kirchenpräsident: "Vertrauen überdauert den Tod, Hoffnung wächst in den Himmel"

Kirchenpräsident Christian Schad.

Kirchenpräsident Christian Schad.

Speyer (lk). Himmel und Erde, Göttliches und Menschliches sind nicht getrennt, sondern liegen nah beieinander: Das Ostergeschehen, wie es im Johannes-Evangelium geschildert wird, zeige, dass „das Vertrauen den Tod überdauert, Liebe Leid überwindet und Hoffnung in den Himmel wächst“, sagte Kirchenpräsident Christian Schad im Gottesdienst am Ostersonntag in der Speyerer Gedächtniskirche.

Die Szenen zwischen himmlischer und irdischer Wirklichkeit machten für die Menschen „einen Weg hinter dem Horizont“ sichtbar. Wo vorher die Welt am Ende zu sein scheine, erlebe sie einen neuen Aufbruch. Barmherzigkeit statt Verurteilung, Hochachtung statt Geringschätzung, Leben statt Resignation und Frieden statt Misstrauen seien möglich, sagte Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Predigt.

Die biblische Ostererzählung von Maria am Grab Jesu sei an Zärtlichkeit und Behutsamkeit kaum zu übertreffen: „Eine Frau weint, wie Menschen weinen, wenn ihnen etwas genommen wird, was Hoffnung, Liebe und Leben versprach.“ Zwar gewinne der Tod umso mehr an Macht, je länger die Erde bestehe, und es gehöre „zu unser aller Wirklichkeit, dass wir uns vor dem Tod nicht drücken können“, sagte Schad. Aber gegen die Resignation stehe die Gewissheit: „Gott hat uns nicht nur ins Leben gerufen, als er uns erschaffen hat. Er ruft uns auch in der Verzweiflung beim Namen.“

Darum setzten Trauer, Träume, die Liebe, aber auch der Umgang mit Kunst und Musik Erfahrungen frei für die Ewigkeit. „Klug ist nicht nur, wer mit trockenem Auge die Wirklichkeit analysiert. Weise ist auch, wer in allem, was er erlebt, den Himmel offen stehen sieht.“ Mit der Auferstehung Jesu würden alle Wege neu beginnen, das Leid werde von der Liebe überwunden, so Kirchenpräsident Schad.

Die Liturgie des Ostergottesdienstes in der Speyerer Gedächtniskirche gestaltete Dekan Markus Jäckle. Das Kammerorchester an der Gedächtniskirche, die Kantorei Speyer und Vokalsolisten führten unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger die Kantate „Heut triumphieret Gottes Sohn“ von Dietrich Buxtehude auf.