Kirchenpräsident Schad und Bischof Wiesemann unterstreichen den Vorbildcharakter des Ökumenischen Kirchentags 

Zeichen setzen für gegenseitiges Vertrauen

Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad.

Speyer (lk/is). Der „Leitfaden für das ökumenische Miteinander“, den Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad beim Ökumenischen Kirchentag an Pfingsten in Speyer unterzeichnen werden, ist nach den Worten der beiden Kirchenvertreter „ein deutliches Zeichen, dass in der Pfalz und Saarpfalz trotz struktureller Veränderungen im Bistum und in der Landeskirche die Ökumene Grunddimension des kirchlichen Handelns bleibt“. In einem im „Speyerer Vierteljahresheft“ veröffentlichten Interview betonen Schad und Wiesemann den Vorbildcharakter des bundesweit einmaligen Projektes: Der Leitfaden verdeutliche, dass Ökumene „nicht ein Handlungsfeld neben vielen“ sei. Vielmehr gebe er der Ökumene neue Impulse und einen höheren Stellenwert.

Der Ökumenische Kirchentag soll nach den Worten von Bischof Wiesemann nicht nur „kirchliche Insider“ erreichen, sondern auch ein Signal für Menschen aussenden, denen der Glaube und die Kirche bisher wenig bedeuten“. Kirchenpräsident Christian Schad wünscht sich im Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 „ein Christusfest in ökumenischer Weite, bei dem wir die reformatorische Wiederentdeckung des biblischen Christuszeugnisses als Zentrum unseres Glaubens feiern werden“.

Beim Kirchentag werde „Gottes Geist als die lebendig und Mut machende Kraft gefeiert, die Christen aller Konfessionen gleichermaßen als „Beweggrund für ihren Glauben und Handeln begreifen“. Vieles sei schon erreicht: Ökumenische Gottesdienste zu verschiedenen Anlässen, Zusammenarbeit im caritativen und diakonischen Bereich, gemeinsam genutzte Kirchen und Gemeinderäume, die finanzielle Spielräume eröffneten, Begegnungen zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen und gemeinsamen Veranstaltungen. So wachse „kontinuierlich gegenseitiges Verständnis und Vertrauen“, sagt Kirchenpräsident Christan Schad.

Das Motto des Kirchentages „Aufstehen zum Leben“ hat für Bischof Karl-Heinz Wiesemann gleichermaßen eine geistliche, eine gesellschaftspolitische und eine ökumenische Dimension: Die Freude an Gott zu wecken, aufzustehen, wenn die Würde des Menschen verletzt werde und „aufbrechen aus den konfessionellen Selbstzufriedenheiten hin zu einem vertieften Miteinander gelebter Ökumene“.