Schwerpunkt Bildung 

Den Kirchenraum entdecken

Kerstin Brechtel (l.) und Petra Schmith sind neue Kirchenführerinnen. Foto: View/Goldhahn.

Kaiserslautern/Speyer (lk). Die kirchenpädagogische Ausbildung wird von der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft zusammen mit der Projektstelle Kunst und Kirche sowie der Katholischen Erwachsenenbildung organisiert. Aufgabe der Kirchenpädagogik sei es, „den Blick zu schärfen und zu weiten für die sakrale und spirituelle Schönheit von Gotteshäusern“, erklärt Oberkirchenrätin Dorothee Wüst.

Die teilnehmenden Frauen und Männer engagierten sich aus Leidenschaft für die Kirche ihres Ortes, die jeweils auf ihre Weise etwas ganz besonders sei, sagt Wüst. Um dies zu erfahren, müsse man sich auf die „heiligen Räume“ einlassen und Zeit mit ihnen verbringen. Die Kirchenführer würden nun Besuchern Hilfe dazu leisten, die sakralen Orte „lesen zu lernen“. Kirchen seien besondere Häuser, „weil man vermutet, dass Gott hier öfter zu finden ist als anderswo und weil diese Räume eine ganz besondere Atmosphäre haben, die kein Raum sonst zu bieten hat“, sagt die Oberkirchenrätin.

Zur Kirchenführer-Ausbildung gehören Seminare, Studientage und Exkursionen, in denen Grundlagenwissen in Architektur, Kunstgeschichte, Theologie, Pädagogik, Ästhetik und Rhetorik vermittelt wird. Zum Abschluss müssen die Absolventen ihr theoretisches Wissen mit einer Führung in „ihrer“ Kirche unter Beweis stellen.

Zu den neu ernannten Kirchenführerinnen gehören Petra Schmith und Kerstin Brechtel aus Kaiserslautern. „Kirchenräume faszinieren mich“, sagt Schmith, die als Kind bereits gerne Kirchen aufgesucht hat. Ein Flyer, den sie in der Friedenskirche und in der Kathedrale von Metz entdeckt hat, hat sie auf die Ausbildung zum Kirchenführer aufmerksam gemacht. Sie habe viel gelernt, lobt sie die Referenten und verweist auf die Studientage mit Inhalten zu Baustilen, Orgelbau und Glasfenster.

Vor Menschen zu stehen und zu reden, habe ihr Selbstbewusstsein gestärkt, hebt sie hervor. Schmith gehört der katholischen Gemeinde St. Rochus im Kaiserslauterer Stadtteil Hohenecken an. Die Rochuskirche und ihre exponierte Lage waren es, die die Rheinländerin und ihre Familie vor Jahren Hohenecken als Wohnort haben wählen lassen.

Wie Petra Schmith möchte auch Kerstin Brechtel für Interessenten, Kirchenräume erlebbar machen. Brechtel ist kirchlich engagiert und seit 2010 Gästeführerin der Stadt Kaiserslautern. Durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit hat sie sich für Kirchen interessiert und sich sehr auf die Ausbildung als Kirchenführerin gefreut. „Ich bin unheimlich gerne in Kirchen“, verweist sie auf die Stiftskirche, die Martinskirche, die Marienkirche und die Kirche St. Theresia, die sie Besuchern als Gästeführerin bereits vorgestellt hat.

Besonders die Steine der Stiftskirche, der ältesten Kirche in Kaiserslautern, könnten viel über die vergangene Zeit erzählen. Doch Kirchen bestünden nicht aus Steinen, sondern würden erst durch Menschen. die sie aufsuchten, lebendig, so Brechtel.

Kontakt und Infos zur Kirchenführerausbildung: Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, E-Mail: evarbeitsstelle.kl@evkirchepfalz.de, Telefon: 0631 3642-106