Klimaprotest 

Bewahrung der Schöpfung ist kein Glaubenshobby

Schüler des Evangelischen Trifels-Gymnasiums beteiligen sich in Landau. Foto: lk/Hodeib.

Blick von oben auf die Demonstranten in Landau. Foto: lk/Croissant.

Landauer Dekan Volker Janke umringt von Kita-Kindern auf dem Stiftsplatz. Foto: lk/Buchenberger.

Oberkirchenrätin Wüst (2.v.r.) bei der Andacht auf dem Martinsplatz in Kaiserslautern.

Beeindruckender Zug: Demonstranten in Kaiserslautern. Foto: lk/pv.

Fürbitte: Mitglieder des Domkapitels und des Landeskirchenrats mit Generalvikar Sturm (2.v.l.) und Kirchenpräsident Schad (rechts). Foto: lk/Jahn.

Nach der ökumenischen Andacht geht es zur Kundgebung auf den Königsplatz in Speyer. Foto: lk/edk.

Kundgebung auf dem Speyerer Königsplatz. Foto: lk/pv.

Speyerer Pfarrer und Umweltbeauftragte Wiesemann (rechts hinten) stellvertretend für "Churches for Future". Foto: lk/edk.

Kaiserslautern/Speyer/Landau (lk). Mit ökumenischen Andachten, Demonstrationen und Gesprächen haben sich auch Kirchengemeinden und landeskirchliche Institutionen aus der Pfalz und der Saarpfalz am Protesttag „Fridays for future“ beteiligt. „Wir glauben, dass diese Welt ein Geschenk Gottes, mit dem wir etwas anfangen dürfen und sollen. Aber nicht im Sinne von Raubbau und Ausbeutung, sondern in dankbarer Verantwortung“, erklärte die Umweltdezernentin der Landeskirche, Oberkirchenrätin Dorothee Wüst, bei einer Andacht auf dem Martinspatz in Kaiserslautern. „Gottes Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren, steht im Zentrum unseres Glaubens, muss ein Kernanliegen sein und bleiben“, sagte Wüst. Die Bewahrung der Schöpfung sei für Christen „kein Glaubenshobby, mit dem man sich beschäftigen kann oder nicht.“ Die Oberkirchenrätin forderte die Klimademonstranten dazu auf, „nicht zu handeln, als gäbe es kein Morgen. Lasst uns handeln für ein Morgen.“

Kirchenpräsident Christian Schad, der in Speyer an einer ökumenischen Andacht im Dom und an der Schlusskundgebung auf dem Königsplatz teilnahm, erklärte, dass die Menschen zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf klimatische Prozesse geworden seien, meist zum Schlechteren hin. Die „Fridays for future“-Bewegung mache deutlich, dass der Weg umkehrbar sei, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, auch jeder Einzelne seinen Beitrag dazu leiste. Darin liege die Stärke der Schülerbewegung, dass sie auch zu selbstkritischen Fragen Anlass gebe, „was ich selbst dazu im Blick auf meinen eigenen Lebensstil dazu beitragen kann, verantwortlich mit den begrenzten natürlichen Ressourcen umzugehen.“

Der Klimawandel kenne keine nationalen Grenzen und betreffe die ganze Erde und die darauf lebenden und künftigen Generationen. Er zerstöre die natürlichen Lebensgrundlagen, verschärfe Armut und verstärke Ungerechtigkeit „Darum gilt der biblische Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung“, sagte der Kirchenpräsident.

In Landau beteiligten sich rund 2.000 Personen an der Klimademonstration. Bei der Station an der Stiftskirche betonten Dekan Volker Janke, Pfarrer Jürgen Leonhard, Pastoralreferent Artur Kessler und Jugendreferentin Susanne Pörschke (BDKJ), dass das Bebauen und Bewahren der uns von Gott anvertrauten Schöpfung ein Grundanliegen des christlichen Glaubens ist. "Dazu dürfen und werden gerade Christinnen und Christen nicht schweigen", betonte Janke. Eine Solidaritätsadresse des BDKJ und der Ev. Jugend Pfalz wurde verlesen. "We shall overvome“ und „Da berühren sich Himmel und Erde“ klangen über den Stiftsplatz, begleitet von Bezirkskantorin Anna Linß und Dekanatskantor Horst Christill. Besonderen Applaus bekamen die jüngsten Klimastreikenden:, die Kinder der Kita „Haus für Kinder“ der Stiftskirchengemeinde mit ihren selbstgemalten Plakaten.