Das Vollverpflegungskonzept der Kita beginnt mit dem Frühstück. Foto: lk/Kita Regenbogen.

Kleine Gärtner, große Wirkung: Kinder im eigenen Gemüsegarten. Foto: lk/Kita Regenbogen.

Macht Lust auf gemeinsames Essen: das Kita-Restaurant. Foto: lk/Kita Regenbogen.

Schönenberg-Kübelberg/Speyer (lk). Wo pflanzt man Tomaten am besten an? Wie schnell wachsen Bohnen? Wann sind Gurken reif? Die 75 Kinder der Evangelischen Kindertagesstätte Schönenberg-Kübelberg (Landkreis Kusel) wissen das aus dem Effeff und aus der Praxis: Sie säen, pflegen und ernten Gemüse aus dem eigenen Kita-Garten, gestiftet von der Edeka-Stiftung. Dafür wurde die Einrichtung am Dienstag mit dem rheinland-pfälzischen Umweltpreis „Nachhaltig isst besser“ ausgezeichnet.

Leiterin Susanne Brehmer und Trägervertreterin Ute Stoll-Rummel nahmen den Preis in Mainz entgegen. „Toll, dass Presbyterinnen und Elternvertreter mit zur Preisverleihung gekommen sind. Das zeigt mir, wie sehr sie sich mit der Arbeit ihrer Kita verbunden fühlen“, freut sich Pfarrerin Stoll-Rummel.

Das prämierte Projekt der Evangelischen Kindertagesstätte Regenbogen besteht neben dem eigenen Gemüseanbau aus weiteren Bestandteilen: Statt das Frühstück mitzubringen, bekommen die Kinder aus der kleinen Küche und im sogenannten „Kita-Restaurant“ an der Büfetttheke ein frisches und gesundes Frühstück. Es orientiert sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGFE). „In einem Team aus Eltern, Beschäftigten und Trägervertreter hatten wir vorher analysiert, was die Kinder mitbringen und wie viel die Familien dafür ausgeben“, erzählt Leiterin Brehmer. Das Ergebnis: Das Frühstück von Zuhause kostet 2,45 Euro. „Deshalb haben wir in kürzester Zeit auf das Vollverpflegungskonzept umgestellt. Jetzt zahlen die Eltern 90 Cent pro Tag für das gemeinsame und gesunde Frühstück in der Kita.“

Auch die Ästhetik und Akustik des früheren Speisesaals hat die Kita aufgepeppt. Eine Architektin – und Mutter eines Kita-Kindes – entwarf die Planung. Das Projektteam beschloss, dass die Kinder auf bequemen Polstermöbeln statt auf den gängigen Holzstühlen sitzen sollten. Binnen kurzer Zeit sammelte die Kita 34.000 Euro Sponsorengelder von lokalen Unternehmen und einer Krankenkasse sowie Festerlöse. Davon kauften sie die neuen Möbel. Ein Vater eines Kita-Kindes schloss die Elektrik an. „Es ist ein wunderschönes Kinder-Restaurant mit Charakter entstanden. Ich bekomme morgens Gänsehaut, wenn ich die Kinder frühstücken sehe“, sagt Brehmer. Wofür die Kita die 3.000 Euro Preisgeld verwenden wird, ist Brehmer noch nicht ganz klar. „Vielleicht benötigen wir es für eine Kinderküche.“

Die Kita Regenbogen hat sich der Ernährungsbildung und der Ernährungspartnerschaft verschrieben. Regelmäßig bindet die Kita die Kinder, Eltern und Großeltern in Wanderungen oder Veranstaltungen mit ein. Bis Dezember 2018 nahm die Einrichtung an der Initiative „Kita isst besser“ teil und wurde von einem Coach beraten.