Gemeinde geht weiter 

Zusammenarbeit statt Einzelkämpfertum

Gemeinsame Konfirmanden- und Jugendfreizeiten der Kooperationszone Otterbach-Otterberg-Olsbrücken und Katzweiler.

Aufbruchstimmung. Fotos: privat

Speyer (lk). Vernetzung statt Versäulung, Zusammenarbeit statt Einzelkämpfertum: Das landeskirchliche Konzept „Gemeinde geht weiter“ zeigt Wege sinnvoller Zusammenarbeit in so genannten Kooperationsregionen auf. Das ist das Ergebnis einer Evaluation von 20 Projekten, das Oberkirchenrätin Marianne Wagner und die Projektmanagerin und Referentin im Landeskirchenrat, Dagmar Peterson, am Donnerstag der Synode vorgestellt haben. 102 Gemeinden haben sich an dem landeskirchlichen Projekt beteiligt und dabei die Erfahrung gemacht, dass von der Seelsorge bis zur Flüchtlingshilfe, von der Kinder- und Jugendarbeit bis zum Seniorennetzwerk und vom Ehrenamtsmanagement bis zu Kultur- und Bildungsangeboten gemeinsam vieles besser läuft. 

Die Kirche befinde sich in einem Prozess des Wandels. Dieser müsse aktiv gestaltet werden, sagte die für Organisationsentwicklung in den Kirchengemeinden und Kirchenbezirken zuständige Dezernentin Marianne Wagner. Als Antwort auf die demografischen und gesellschaftlichen Veränderungen war „Gemeinde geht weiter“ 2016 an den Start gegangen, nachdem sich zuvor so genannte Kooperationsregionen in den Kirchenbezirken gebildet hatten. Damit sollte die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden und die Vernetzung unterschiedlicher Arbeitsbereiche verstärkt und verbessert werden, erläuterten Peterson und Wagner. Die Projekte orientierten sich an den Handlungsfeldern Verkündigung, Hilfe für Einzelne und Seelsorge, Gerechtigkeit und Diakonie sowie Bildung. Finanziell wurden sie mit jeweils 2.000 Euro unterstützt.

„Die Kirchengemeinden in den Kooperationszonen haben sich bei der Projektarbeit besser kennengelernt und sind enger aneinandergerückt. Dabei machten sie die positive Erfahrung, dass man sich gegenseitig entlasten kann, wenn Synergieeffekte durch Zusammenarbeit und Arbeitsteilung genutzt werden. Zugleich habe sich gezeigt, dass die fachliche Begleitung und Beratung durch die Landeskirche und ihre Arbeitsstellen als hilfreich empfunden wurden, führte Peterson aus. Für die meisten Projekte gelte, dass es vorher noch keine praktische Zusammenarbeit gegeben habe. Insofern hätten die „Gemeinde-geht-weiter-Projekte“ auch die Entwicklung längerfristiger Kooperationen angestoßen.

„Die Erfahrungen aus ‚Gemeinde-geht-weiter‘ fließen nun in den Kirchenbezirken in die Veränderungsprozesse in Zusammenhang mit den Stellenbudgets ein. Auch die entstehenden Erprobungsräume profitieren davon“, so Oberkirchenrätin Marianne Wagner. Bei der Erprobung neuer Struktur- und Arbeitsformen in den Gemeinden geht es nach Wagners Worten um die Ermutigung zu Initiativen missionarischen Gemeindeaufbaus und die Förderung von Zusammenarbeit „über bisherige Grenzen hinaus“.

Hinweis: Die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz tagt vom 22. bis 25. Mai 2019 im Mutterhaus der Diakonissen Speyer, Hilgardstraße 26, in Speyer. Das Schwerpunktthema der Synode am Freitag, 24. Mai, lautet „Herausforderungen und Chancen des demografischen Wandels“. Die öffentlichen Sitzungen beginnen am Freitag und Samstag jeweils um 9 Uhr.