Informationsreise 

Zeichen der Solidarität und Verbundenheit

Die deutsche Delegation mit Oberkirchenrätin Marianne Wagner (Mitte) besuchte u.a. die Johann-Ludwig-Schneller-Schule. Foto: EMS/Uwe Gräbe

Speyer/Beirut (lk). Die pfälzische Oberkirchenrätin Marianne Wagner spricht sich dafür aus, Zeichen der Solidarität mit den christlichen Kirchen im Mittleren Osten zu setzen. Wagner, die auch Vorsitzende der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) ist, kehrte kürzlich von einer Informationsreise in den Libanon zurück, wo sich eine Delegation aus Mitgliedern der EMS und der württembergischen Kirchenleitung über die Situation der dortigen Christen informierte. Auf dem Programm standen Begegnungen mit Vertretern verschiedener christlicher Konfessionen, ein Besuch der evangelischen Johann-Ludwig-Schneller-Schule im Libanon, Informationen über die Flüchtlingssituation und die Friedensarbeit in dem zu Syrien benachbarten Land.

Der von Pfarrer Habib Badr von der Nationalen Evangelischen Kirche von Beirut organisierte Aufenthalt sei „hochspannend“ gewesen, sagt Wagner. Der Mittlere Osten gilt als die Wiege der Christenheit. Vor dem Hintergrund der Konflikte sähen sich die Christen dort jedoch zunehmend in ihrer Existenz bedroht, schildert Wagner. Vertreter christlicher Kirchen im Libanon, unter ihnen das Oberhaupt der Armenischen Apostolischen Kirche, Katholikos Aram I., hätten die deutsche Delegation gebeten, sie in ihrer Arbeit zu unterstützen, damit der „sehr fragile Frieden“ im Libanon erhalten bleibe.

Beim Besuch der von der EMS unterstützten Johann-Ludwig-Schneller-Schule in Trägerschaft der Nationalen Evangelischen Kirche von Beirut erhielten die deutschen Gäste Einblick in Projekte der Flüchtlingshilfe. Unter anderem bietet die Schule alleinerziehenden syrischen Müttern eine Kurzausbildung in ihren Werkstätten an. In den Kursen lernen die Flüchtlingsfrauen beispielsweise nähen und können nach erfolgreichem Abschluss eigenständig arbeiten und Geld erwirtschaften. An der Schule, an der Erziehung zum Frieden und der Dialog zwischen den Kulturen im Mittelpunkt steht, lernen und wohnen muslimische und christliche Kinder zusammen.

Die Evangelische Mission in Solidarität ist eine Gemeinschaft von 23 Kirchen und fünf Missionsgesellschaften auf drei Kontinenten – in Indonesien, Indien, Japan, Südkorea, Jordanien und Libanon, in Südafrika, Ghana und in Deutschland. Zu ihren Mitgliedern zählen auch die Deutsche Ostasienmission (DOAM), der Evangelische Verein für die Schneller Schulen (EVS) und die Basler Mission – Deutscher Zweig (BMDZ). Allein die Mitgliedskirchen der EMS, darunter die Evangelische Kirche der Pfalz, zählen zusammen rund 23 Millionen Mitglieder. Die pfälzische Oberkirchenrätin Marianne Wagner ist Vorsitzende des Missionsrates und der Vollversammlung der EMS.

An der Begegnung im Libanon nahmen neben Marianne Wagner Landesbischof Frank Otfried July, Synodalpräsidentin Inge Schneider und Ökumene-Referent Klaus Rieth von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sowie der Nah-Ost-Referent der EMS, Uwe Gräbe, teil.

 

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