Tag der Architektur 

Pirmasenser Lutherkirche öffnet ihre Türen

Gelungenes Beispiel einer sensiblen Sanierung: Die Lutherkirche in Pirmasens. Foto: Architektenkammer Rheinland-Pfalz/Sebastian Metz

Mainz/Pirmasens (akr/lk). Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz lädt am Tag der Architektur am 23. und 24. Juni unter dem Motto „Architektur bleibt!“ dazu ein, mehr über Baukultur zu erfahren. Das Motto rücke – in Anlehnung an das Europäische Kulturerbejahr 2018 „Sharing Heritage“ – das reichhaltige Kulturerbe und das Bauen im Bestand in den Fokus, teilen die Veranstalter mit. Darunter ist auch die protestantische Lutherkirche in Pirmasens (Hauptstraße 60). Durch sensible bauliche Maßnahmen würden einerseits die vielfältigen aktuellen Anforderungen erfüllt, andererseits bleibe die Geschichte weiterhin erlebbar. Dafür sei die Sanierung der Lutherkirche ein gelungenes Beispiel.

Die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute Kirche steht unter Denkmalschutz und ist Dekanatskirche des evangelischen Kirchenbezirks Pirmasens. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie durch Luftangriffe stark beschädigt, nur die Außenmauern blieben stehen. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde die Lutherkirche von einer Zentralanlage mit dem Altar in der Mitte zu einer Längskirche mit dem Altar vorne umgestaltet. An ihre Gründungszeit als Garnisonskirche erinnert noch heute das Wappen des Landgrafen, das sich über dem Eingang befindet. Bemerkenswert sei auch die Turmzier, die aus dem hessisch-darmstädtischen Löwen über dem hanau-lichtenbergischen Schwan bestehe, informiert die Lutherkirchengemeinde auf ihrer Homepage.

Den Innenraum dominiere die von der Firma Oberlinger in den 1950er Jahren erbaute Orgel auf der Empore. Bei der Innensanierung 2017 seien u.a. Elektroinstallation, Beleuchtung und Heizungsanlage erneuert worden. „Als neues Element bildet der eingebaute Sichtestrich in Terrazzo-Optik einen Kontrast zum aufbereiteten Sandsteinboden. Die Neuausmalung des Gewölbes mit Goldbögen erzählt ein Stück Vergangenes und die petrolbespannten Buchenstühle bilden hierzu das Gegenstück. Die helle Ausgestaltung des Kirchenschiffs soll Klarheit, Offenheit und Einfachheit vermitteln“, heißt es dazu in der Beschreibung der Architektenkammer.

Mit dem Architekten und dem Bauherrn, die protestantische Lutherkirchengemeinde, können Interessierte am Samstag, 23. Juni, von 14 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 24. Juni, von 11 bis 18 Uhr, ins Gespräch kommen. Das Begleitprogramm sieht u.a. eine Ausstellung über den Bauprozess und offenes Singen vor.